Pfalz Kandel: 3000 Teilnehmer bei Demos - Fünf Festnahmen

Aktualisierung (19:35 Uhr)  Die Polizei berichtet in ihrer ersten Zwischenbilanz von fünf Festnahmen.  Gegen einen Tatverdächtigen wurde Strafanzeige erstattet, weil er den Hitlergruß zeigte. Vier weitere Personen müssen sich wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Würfen mit Pyromaterial, Beleidigung und weiteren Delikten verantworten. Aktualisierung (18:08 Uhr): Die Sperrungen in Kandels Straßen sind bis auf die Bahnhofsstraße aufgehoben, informierte die Polizei auf Twitter.

Demonstranten auf Heimweg

Aktualisierung (17:23 Uhr): Die AfD-Demo löst sich friedlich auf, die Teilnehmer treten ihren Heimweg an. Die Polizei hält die Antifa-Demonstranten noch am Bahnhofsplatz fest, um ein Zusammentreffen mit der AfD weiterhin zu verhindern. Das ganze läuft friedlich ab. Fazit: Im Vergleich zu den Demonstrationen in Kandel am 3. März nahmen mit insgesamt 3000 Menschen an den Demos deutlich weniger teil. Auch waren viel weniger Hooligans unterwegs als vor drei Wochen.

Insgesamt 3000 Teilnehmer

Aktualisierung (16:38 Uhr): Die AfD-Demo ist beendet. Schätzungsweise 1000 Menschen nahmen an der "Kandel ist Überall"-Kundgebung teil, 2000 beteiligten sich am Bündnis "Wir sind Kandel". 250 Demonstranten zählten zur Antifa-Kundgebung "Rassismus ist kein Grund für Partys". Auch kamen wenige Vertreter der Identitäre Bewegung nach Kandel.

Polizei setzt Pfefferspray und Schlagstock ein 

Mit Demonstranten der Antifa hatte die Polizei Ärger, wie sie über Twitter mitteilte: "Unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort wurden von Personen des linken Spektrums angegriffen. Deshalb mussten wir Pfefferspray und Schlagstock einsetzen." Die Antifa versuchte, sich einen Weg vom Vorplatz der Kandeler VG über die Bahnhofstraße zur AfD-Demo zu bahnen. Zirka 200 Meter vor einem Aufeinandertreffen zwischen Antifa und AfD konnte sie die Polizei stoppen.

Bündnis "Wir sind Kandel" trifft auf Antifa

Aktualisierung (15:46 Uhr): Die Antifa-Demonstranten treffen auf dem Platz vor der Kandeler Verbandsgemeindeverwaltung ein, wo die Zwischenkundgebung des Bündnisses "Wir sind Kandel" beginnt.

2200 Teilnehmer vor Ort

Aktualisierung (15:37 Uhr): "Von der Versammlung "Wir sind Kandel" befinden sich 1200 Personen vor Ort. Die Teilnehmerzahl von "Kandel ist überall" liegt momentan bei etwa 1000 Personen", twittert die Polizei.  Dort, am Marktplatz, wurde ein großer Block der Antifa von der Polizei eingekesselt. Die Polizei separierte einige Versammlungsteilnehmer, weil sie vermummt waren. Die Lage habe sich jedoch wieder beruhigt und die Vermummung wurde abgelegt, informierten die Beamten.

Dreyer: "Für Fremdenhass kein Platz"

Aktualisierung (14:55 Uhr): „Fremdenhass und rechtsextremes Gedankengut haben keinen Platz in Deutschland. Die richtige Antwort darauf ist der Zusammenhalt der Mitte unserer Gesellschaft. Wir müssen gemeinsam für Demokratie, Respekt und Vielfalt einstehen“, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer auf der Kundgebung in Kandel. Sie stehe mit ihrer Landesregierung an der Seite der Bürger und Bürgerinnen, die für ein liberales und gewaltfreies Miteinander eintreten, teilte sie weiter mit. Sie rief den Demonstranten zu, man lasse es nicht zu, dass der Tod einer 15-Jährigen Ende Dezember instrumentalisiert werde. Kandel lasse sich nicht zu einer Kulisse für Rechtsextreme machen. „Die sind laut, aber wir sind mehr“, so Dreyer. Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär im Bundesgesundheitsministetrium, Thomas Gebhardt, rief, seit Wochen müsse man erleben, wie der Tod der 15-Jährigen von rechtsradikalen Kräften aus ganz Deutschland für deren Zwecke missbraucht werde. „Das ist unerträglich für diese Stadt, unerträglich für die ganze Region.“ Zugleich sprach er der Familie der 15-Jährigen sein Mitgefühl aus. Das Mädchen war mutmaßlich von seinem Ex-Freund getötet worden, einem Flüchtling aus Afghanistan. Die rechtspopulistische Initiative „Kandel ist überall“ reagiert mit ihrer Kundgebung auf den Tod des Mädchens. Sie fordert eine Schließung der Grenzen und eine Abschiebung illegal in Deutschland lebender Ausländer. 

Polizei schätzt Teilnehmeranzahl

Aktualisierung (14:36 Uhr): Laut Schätzungen der Polizei befinden sich mittlerweile 300 Demonstranten der Antifa und 500 AfDler in Kandel. Auf Twitter informieren die Beamten, dass etwa 1200 Menschen an der Versammlung "Wir sind Kandel" teilnehmen. Dort kam es zu einem kurzen Zwischenfall: Die Polizei sprach von "unkooperativem Verhalten" einiger Teilnehmer. Die Lage am Bahnhof habe sich aber schnell wieder entspannt und die Stimmung friedlich.

"Kandel ist überall": Menschen versammeln sich zögerlich

Aktualisierung (14.16): Zögerlich versammeln sich am Marktplatz die Demonstranten der AfD: Insgesamt kaum mehr als 150 Menschen sind knapp eine Stunde vor Beginn der Demo erschienen. Um kurz nach 14 Uhr hält ein Bus aus Lörrach, aus dem weitere Demonstranten aussteigen. Es ist ruhig.

"Wir sind Kandel": 500 Demonstranten am Bahnhof

Aktualisierung (13:25 Uhr): Am Bahnhof haben sich etwa 400 bis 500 Teilnehmer der Demonstration „Wir sind Kandel“ versammelt, darunter der frühere rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD). Er sagte der RHEINPFALZ am SONNTAG: „Es ist allerhöchste Zeit, dass wir in Deutschland Flagge zeigen und dem Nazi-Spuk entgegentreten.“

Erste Gruppen versammeln sich



Aktualisierung (13:13 Uhr): Nach mäßigem Geschäftsverlauf am Vormittag werden im Stadtbild die Einkaufenden allmählich abgelöst von Demonstranten und Polizisten. Auf dem Marktplatz versammeln sich die ersten Gruppen der AfD-gesteuerten Demonstration „Kandel ist überall“. An der Stadthalle hängt ein Transparent mit der Aufschrift „Wir sind Kandel: vielfältig, tolerant, offen.“ Die Straßen und Gassen, die zum Versammlungsort Marktplatz führen, sind mit Kreide beschriftet mit Sprüchen wie „Liebe statt Hass“, „Rechte raus aus Kandel“ und „Wir sind bunt statt braun.“

Demonstrant als Putzfrau verkleidet


Aktualisierung (13:03 Uhr): Der SPD-Fraktionschef im Landtag, Alexander Schweitzer, wie schon am 3. März in Kandel vor Ort, sagte der RHEINPFALZ am SONNTAG am frühen Samstagnachmittag, er wünsche sich einen friedlichen Verlauf der Versammlungen und „vor allem ein vielfältiges und breites demokratisches Bündnis aus der Mitte der Gesellschaft, um den Kandelern zu zeigen, dass wir sie nicht allein lassen.“ – Auf dem Gelände der St.Georgskirche am Marktplatz hat derweil ein Demonstrant aus Neustadt, als Putzfrau verkleidet, ein Plakat angebracht: „Merkel gehört zu Deutschland. Ihr auch - und Euer Hass.“

Straßensperrungen ab 14 Uhr


Aktualisierung (12.08 Uhr): Die Polizei informiert via Twitter nochmal über Straßensperrungen und Halteverbote in Kandel. In der Bahnhofstraße, Marktstraße, Landauer Straße, Georg-Todt Straße, Bismarckstraße, im Stadtkern, an der Verbandsgemeindeverwaltung, Sommerstraße gilt ein absolutes Haltverbot seit 12 Uhr, am Bahnhof bereits seit 8 Uhr. In Folge der Demonstrationszüge wird für den innerstädtischen Bereich ein absolutes Halteverbot eingerichtet werden. Hiervon betroffen sind die Hauptstraße im Bereich zwischen der Landauer Straße und der Rheinstraße. Die Geschäfte werden, wie üblich, bis 14 Uhr zu erreichen sein.

Ab 13 Uhr Verkehrsbehinderungen möglich


Bereits ab 13 Uhr kann es im Bereich der Bahnhofstraße zu Verkehrsbehinderungen kommen. Ab 14 Uhr werden im Bereich der Versammlungsörtlichkeiten Straßensperrungen eingerichtet werden. Folgende Zufahrtstrecken sind ab dann nicht mehr zu befahren: Landauer Straße ab Einmündung Goethestraße bis zur Hauptstraße - Hauptstraße bis zum Übergang Rheinstraße und diese im weiteren Verlauf bis zur Einmündung Raiffeisenstraße - Lauterburger Straße ab Einmündung Jahnstraße und im weiteren Verlauf die Bahnhofstraße

Keine ausgewiesenen Parkplätze


Ausgewiesene Parkplätze für die Versammlungsteilnehmer sind nicht vorhanden.
Ziel der Polizei ist es, „die friedlichen Ausübung der Versammlungsfreiheit für alle Versammlungsteilnehmer sicherzustellen“. Der Einsatzleiter der Polizei in Kandel, Polizeidirektor Martin Kuntze, sieht die Polizei „als neutralen Garanten für die Wahrnehmung des Rechtes auf Versammlungsfreiheit“. Die aktive und zielgerichtete Kommunikation sei für ihn „ein wichtiger Baustein zum Erfolg des Einsatzes. Gegen Gewalt werden wir frühzeitig und konsequent einschreiten.“ Diese Pressemeldung der Polizei vom Freitag wurde am Samstag via Twitter verbreitet.

Geschäfte bis 14 Uhr offen



Aktualisierung (11.05 Uhr): Derzeit ist es in der Kandeler Innenstadt noch ruhig, die Geschäfte sind geöffnet. Es sind zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei zu sehen, die sich auf die Begleitung der Versammlungen am frühen Nachmittag vorbereiten.

2000 Menschen erwartet


Die Veranstalter von drei Versammlungen erwarten für Samstag in Kandel insgesamt rund 2000 Menschen. Hintergrund ist die Tötung einer 15-Jährigen in Kandel im Dezember - als dringend Tatverdächtiger sitzt ein Flüchtling aus Afghanistan in Haft. Das Polizeipräsidium Rheinpfalz plant nach eigenen Angaben, am Samstag eine Anzahl von Polizeikräften im höheren dreistelligen Bereich zum Einsatz zu bringen. Bei der Planung des Sicherheitskonzepts seien Polizei und Kreisverwaltung Germersheim bemüht gewesen, die Beeinträchtigungen wegen der geplanten Veranstaltungen und Kundgebungen für Anwohnerinnen und Anwohner sowie Gewerbetreibende so gering wie möglich zu halten. Zu diesem Zweck seien weiträumige Absperrungen erforderlich, die den innerstädtischen Bereich von Kandel betreffen. Am 3. März waren bei Kundgebungen und Gegendemonstrationen in Kandel rund 4500 Menschen gezählt worden.

Rede von Malu Dreyer


Als Redner von „Wir sind Kandel“ sind Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und Staatssekretär Thomas Gebhart (CDU) angekündigt. Die zuerst angemeldete Versammlung der AfD-gesteuerten Plattform „Kandel ist überall“ beginnt um 15 Uhr auf dem Marktplatz. Ihre Marschstrecke verläuft über Marktstraße, Landauer Straße, Hauptstraße und über die Bahnhofstraße zurück zum Marktplatz. Anmelder und Versammlungsleiter ist Torsten Frank, der schon die AfD-Demo am 3. März geleitet hat. Er erwartet etwa 1000 Teilnehmer.

Erste Demo startet um 14 Uhr



Als weitere Versammlung wurde für Samstag die Demonstration des Bündnisses „Wir sind Kandel“ angemeldet. Diese Versammlung startet um 14 Uhr am Bahnhof, geht über Bismarckstraße und Dierbachweg zur Verbandsgemeindeverwaltung und über Sommer- und Bahnhofstraße wieder zum Bahnhof. „Es ist uns gelungen, ein breites gesellschaftliches Bündnis gegen die rechtsextremen Aufmärsche zu mobilisieren. Das ist einwichtiges Signal“, so eine Sprecherin vorab. Der Verein für Handel und Gewerbe hat angekündigt, zusätzlich eigene Veranstaltungen zu organisieren. Eine dritte Versammlung wurde von Holger Heim angemeldet, dem Leiter der „Kurfürstlich Kurpfälzischen Antifa“. Heim, ein ehemaliger SPD-Kreisvorsitzender, sagt, er habe keinen Zugang zur radikalen Antifa-Szene. Die Demo findet im Bereich Bahnhofstraße/Dierbachweg statt. Sie beginnt um 15 Uhr und dauert an, bis der Aufzug der Versammlung „Kandel ist überall“ komplett in die Marktstraße eingebogen ist. Daneben mobilisieren Antifa-Gruppen aus ganz Süddeutschland für die Teilnahme an der Demo von „Wir sind Kandel“.

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Ministerpräsidentin Malu Dreyer ist Rederin bei der Versammlung »Wir sind Kandel«.
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Ein als Putzfrau verkleideter Demonstrant bringt an der St. Georgsskirche in Kandel ein Transparent an. Foto: Van
Ein als Putzfrau verkleideter Demonstrant bringt an der St. Georgsskirche in Kandel ein Transparent an.
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