Homburg Homburg: Fußballclub organisiert Corona-Hilfe

Noah Baldauf (links) und FCH-Geschäftsführer Rafael Kowollik leiten in der Club-Geschäftsstelle die Anliegen der Anrufer weiter.
Noah Baldauf (links) und FCH-Geschäftsführer Rafael Kowollik leiten in der Club-Geschäftsstelle die Anliegen der Anrufer weiter.

Für den Fußballverein FC Homburg ruht im Zuge der Corona-Krise der Alltag in der Regionalliga. Jetzt bietet sich die Club-Geschäftsstelle als zentrale Anlaufstelle für Menschen an, die Hilfe beim Einkaufen, Kontakte zu Seelsorgern oder Wege aus der Virus-Tristesse brauchen.

„Die Sportstätten sind geschlossen, das Kerngeschäft in unserer Geschäftsstelle am Rondell in Homburg ist stark eingeschränkt“, sagt Rafael Kowollik, Geschäftsführer des Regionalligisten. Wie so viele Einrichtungen ist jetzt auch die FCH-Geschäftsstelle bis auf Weiteres für Publikum geschlossen. „So wurden bei uns Ressourcen frei“, umschreibt Kowollik die Lage in der Club-Verwaltung fast schon mit Galgenhumor. Nun hätten er und seine Mitarbeiter die Corona-Benefizaktion „FC 08 Homburg hilft“ aus dem Boden gestampft. Denn jetzt müsse es vor allem um Mitbürger gehen, die auf sich allein gestellt sind oder ihr Haus nicht verlassen können. „Oder eben um diejenigen, die zur Corona-Risikogruppe gehören und deshalb nicht selbst einkaufen gehen sollten.“

Kirchen und Malteser-Hilfsdienst machen mit

Das Projekt soll sich nicht auf Einkaufshilfe beschränken. Mit Unterstützung der Firma Dr. Theiss Naturwaren, des Hauptsponsors des Vereins, hat die FCH-Spitze ein Netzwerk mit anderen gesellschaftlichen Gruppen geknüpft, die in das Hilfsprogramm mit eingebunden werden. „Beteiligt sind die evangelischen und katholischen Kirchengemeinden, der Malteser-Hilfsdienst und die Homburger Tafel, aber auch die Stadt- und Kreisverwaltung“, berichtet Kowollik.

Und erklärt das Prinzip: „Seit Freitagmittag, 20. März, ist unsere zentrale Telefonnummer freigeschaltet. Hier kann jeder sein Anliegen vorbringen; wir leiten ihn dann an einen passenden Ansprechpartner weiter.“ Dies könne etwa ein Pfarrer sein, der als Seelsorger Menschen Mut zuspricht, die sich vor dem Coronavirus sorgen oder gar bereits in Verzweiflung verfallen. Dies könnten aber auch Finanzfachleute sein, die bei krisenbedingten Geldproblemen Rat wissen.

„Die Leute können ja nicht mehr aus dem Haus. Sie sitzen im Homeoffice, die Einsamkeit greift um sich“, erwartet Rafael Kowollik, „dass wir in den nächsten Tagen mit Problemen auch von solchen Leuten konfrontiert werden, die man im Allgemeinen gar nicht so auf dem Schirm hatte.“

Sicherheitsausrüstung für die Helfer

Gleichwohl geht der FCH-Geschäftsführer davon aus, dass sich der Großteil der Anrufe auf den Wunsch nach Einkaufshilfe beziehen wird. „Die Einkaufslisten geben wir an Mitarbeiter der Firma Dr. Theiss und andere freiwillige Helfer weiter. Die Aufgabengebiete werden hier in der FC-Geschäftsstelle zentral verteilt.“

Wichtigste Zielgruppen der Aktion werden wohl alleinstehende Ältere sein sowie Alleinerziehende mit Kindern, Gehbehinderte und ältere Ehepaare, die ebenfalls von Behinderungen betroffen sind.

Ausgelegt sei das Angebot nicht nur auf Homburg, sondern auch auf andere Regionen im Saarpfalz-Kreis wie Blieskastel oder Bexbach. Die Helfer im Außeneinsatz werden mit Handschuhen, Mundschutz und Desinfektionsmitteln ausgestattet. Außerdem haben sie Briefumschläge dabei, mit deren Hilfe nach dem Einkauf das Bargeld ausgehändigt werden soll.

FC 08 Homburg hilft

  • Die Rufnummer 06841/8186904 ist montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr besetzt.
  • Anrufer hinterlassen am Telefon ihren Namen sowie Adresse, Telefonnummer und ihr Anliegen. So werden Kontakte zu passenden Ansprechpartnern hergestellt. Besorgungen und Einkäufe (Lebensmittel) werden per Kurier nach Hause gebracht und vor der Tür kontaktlos abgestellt.
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