Sport Hintergrund: Wenn das Momentum überschwappt

Bitter: Wetzlars Trainer Kai Wandschneider.
Bitter: Wetzlars Trainer Kai Wandschneider.

Der SC Magdeburg kam mit der Bilanz von 16 Bundesliga-Spielen ohne Niederlage zum Final Four nach Hamburg, die HSG Wetzlar galt als unberechenbarer Außenseiter – beide Mannschaften sind im Halbfinale sang- und klanglos ausgeschieden. Die zwei Teams konnten den Vorschusslorbeeren nicht gerecht werden. Vor allem die HSG Wetzlar enttäuschte, lag nach der ersten Halbzeit gegen die TSV Hannover-Burgdorf 5:14 zurück. „Wir sind am Druck zerbrochen“, sagte Geschäftsführer Björn Seipp nach dem 19:24. „Wir konnten unsere Leistung nicht abrufen“, betonte Torhüter Nikolai Weber. „Die erste Halbzeit ist schwer in Worte zu fassen. Wir haben relativ klar gesehen, dass Sport auch Kopfsache ist“, meinte Trainer Kai Wandschneider. Theorie und Praxis – ist dann eben doch nicht so leicht, vor 13.200 Zuschauern in Hamburg zu spielen. Sven-Sören Christophersen fasste aus Sicht der TSV Hannover-Burgdorf zusammen: „Das Momentum ist übergeschwappt.“ Ähnlich enttäuscht war der Geheimfavorit SC Magdeburg nach dem 24:31 gegen die Löwen, am Donnerstag (19 Uhr) schon wieder der Gegner des Meisters im Bundesliga-Vergleich in der SAP-Arena. „Die Löwen haben uns richtig abgefertigt, so haben wir uns das nicht vorgestellt“, sagte Torhüter Dario Quenstedt. „Trotz unseres guten Laufs in den letzten Monaten konnten wir unser Niveau nicht abrufen“, analysierte SCM-Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt. Die Magdeburger haben noch eine Titelchance, treffen beim EHF-Final-Four am 19. Mai zu Hause in Magdeburg im Halbfinale auf Saint-Raphael Var. Der Donnerstag ist für das Bundesliga-Titelrennen wieder ein äußerst wichtiger Spieltag. Neben dem Spitzenspiel der Löwen gegen Magdeburg empfängt der THW Kiel im Nord-Derby die SG Flensburg-Handewitt, die HSG Wetzlar prüft die Füchse Berlin. Wenn es optimal läuft an jenem Donnerstag, können die Löwen den Vorsprung ausbauen. Das Double würde immer näher rücken. Aber auf jeden Fall wird nach der Partie mit den Fans der Pokalsieg gefeiert. In der Stunde des Sieges dachte Trainer Nikolaj Jacobsen an die nimmermüden Begleiter ganz besonders …

x