Sport Handball: Mit einem Sieg gegen Norwegen ins Finale

Der Dank des Teams ans tolle Kölner Publikum. Der Wunsch auf dem Transparent kann aber frühestens am Sonntag erfüllt werden – zu
Der Dank des Teams ans tolle Kölner Publikum. Der Wunsch auf dem Transparent kann aber frühestens am Sonntag erfüllt werden – zunächst geht’s im Halbfinale heute gegen Norwegen ...

Der letzte Schritt bis zum Finale: Am Freitag (20.30 Uhr, Barclay-Card-Arena) trifft die deutsche Nationalmannschaft im Halbfinale der Weltmeisterschaft auf Norwegen. „Wir sind heiß auf Hamburg. Wir sind stolz hier zu sein. Es wird eine brutal schöne Aufgabe“, sagt Bundestrainer Christian Prokop.

Die deutsche Nationalmannschaft ist gestern mit dem Flug EW 7019 von Köln/Bonn nach Hamburg aufgebrochen, Start war 12.15 Uhr, die Ankunft 13.07 Uhr. Es ist eine Rückkehr, denn in dem Hotel in Lemsahl-Mellingstedt vor den Toren von Hamburg begann die Vorbereitung auf die WM. Aber auch das ist noch nicht die Endstation, das Ziel ist Herning in Dänemark und zwar am Sonntag um exakt 17.30 Uhr – dann wird das Endspiel angepfiffen. DHB-Vizepräsident Bob Hanning ließ keine Zweifel aufkommen, dass die Mannschaft dieses Ziel fest im Visier hat. „Wenn man so weit gekommen ist, will man auch um Gold spielen“, sagte Hanning. Christian Prokop formulierte es  so: „Wir sind Profisportler, wir wollen natürlich mehr.“ Alles Spieler sind fit, auch Rückraumspieler Steffen Weinhold, der an den Adduktoren verletzt war.

Nacht acht Spielen noch ungeschlagen

Die deutsche Mannschaft versucht, weiter auf der Erfolgswelle zu reiten. Nach acht Spielen ist sie noch ungeschlagen, nur zwei Unentschieden, gegen Russland und Frankreich, tauchen in der Bilanz auf. „Wir haben unser Ziel Hamburg erreicht, aber wir sind noch nicht fertig. Norwegen war bei den letzten Turnieren immer im Halbfinale, hat ein sehr, sehr hohes Niveau“, urteilte Kapitän Uwe Gensheimer. Auch die Aufgabe Spanien löste die Mannschaft am Mittwoch vortrefflich, vortrefflich deswegen, weil es im Grunde um nichts mehr ging, keiner der Spieler sich verletzten wollte, es gleichzeitig aber auch eine Verpflichtung gegenüber den Fans gab. „Ich denke, wir haben wieder ein gutes Spiel abgeliefert, auch wenn wir nicht alles reinwerfen mussten“, betonte Fabian Wiede, der Berliner Top-Spieler aus dem rechten Rückraum.

Erinnerungen an 2007 werden wach

Und ja, natürlich erinnert diese WM an die Heim-Weltmeisterschaft 2007, als es Heiner Brands Jungs gelang, den Titel zu holen. Auch damals biss sich das Team in das Turnier, wurde von der Begeisterung getragen. „Die Erfolge haben uns sehr viel Sicherheit gegeben. Bei uns hat fast alles geklappt. Wir spüren, dass wir jeden schlagen können“, meinte Fabian Böhm. Und Kai Häfner, einer der acht Europameister von 2016 im aktuellen Team, glaubt: „Es wird ein hartes Match, aber ich denke, wir gewinnen es.“ Gerade Häfner hat sehr gute Erinnerungen an das Match gegen Norwegen in Krakau im Januar 2016: Mit seinem Treffer zum 34:33 in der Verlängerung des Halbfinales schoss er die Mannschaft ins EM-Finale. Tim Suton ließ sich am Mittwochabend in der Lanxess-Arena noch gerne in Gespräche verwickeln, da waren die ersten Kameraden vermutlich schon auf dem Weg in den Bus. Immer wieder erzählte der WM-Novize seine Geschichte, die etwa so ging. „Ich habe ein, zwei Fehler zu viel gemacht. Die Mannschaft hat mir geholfen. Heute ging es nur darum, reinzufinden. Das war das Größte, was ich bisher erleben durfte“, berichtete der 22-Jährige, der für den verletzten Martin Strobel nachnominiert wurde, bei seinem ersten WM-Auftritt gegen Spanien einen sehr guten Auftritt hinlegte und so verdeutlichte, warum Prokop ihn als Nachrücker Nummer eins berücksichtigte. Eine SMS Strobels hat ihn besonders erfreut. Der Spielmacher vom TBV Lemgo fremdelte nicht, warf sich forsch ins Geschehen und erzielte vier Tore. Im Falle eines Finaleinzugs wird die Auswahl am Montag an den Ausgangspunkt ihrer WM-Reise zurückkehren – nach Berlin. Dort ist eine große Medaillenparty geplant. Aber noch denken alle nur an Herning.

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Der deutsche WM-Kader.
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Tor: Andreas Wolff (THW Kiel).
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Tor: Silvio Heinevetter (Füchse Berlin)
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Linksaußen: Matthias Musche (SC Magdeburg)
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Linksaußen: Uwe Gensheimer (Paris Saint Germain)
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Rückraum links: Finn Lemke (MT Melsungen)
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Rückraum links: Steffen Fäth (Rhein-Neckar-Löwen)
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Rückraum links: Paul Drux (Füchse Berlin)
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Rückraum links: Fabian Böhm (Hannover-Burgdorf)
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Rückraum Mitte: Martin Strobel (HBW Balingen-Weilstetten)
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Rückraum Mitte: Tim Suton (TBV Lemgo Lippe)
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Rückraum Mitte: Fabian Wiede (Füchse Berlin)
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Kreis: Hendrik Pekeler (THW Kiel)
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Kreis: Jannik Kohlbacher (Rhein-Neckar-Löwen)
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Kreis: Patrick Wiencek (THW Kiel)
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Rückraum rechts: Franz Semper (SC DHfK Leipzig)
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Rückraum rechts: Steffen Weinhold (THW Kiel)
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Rückraum rechts: Kai Häfner (TSV Hannover Burgdorf]
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Rechtsaußen: Patrick Groetzki (Rhein-Neckar-Löwen)
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