Meinung Handball lernt schlechtes Fan-Benehmen kennen

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„Wenn Handball einfach wäre, würde es Fußball heißen“. Sprüche wie dieser zieren schon mal das T-Shirt von Handballern. Sie bringen damit auf spaßige Weise zum Ausdruck, dass ihr Sport neben körperlichen auch hohe geistige Anforderungen stellt. Gilt auch für die Fans, die ein Handballspiel mit seinen komplexen Regeln verstehen müssen. Viele vermuten, dass das ein Grund ist, warum es im Handball eine gänzlich andere Fan-Kultur, als im Fußball gibt. Bei aller Rivalität wird auf dem Spielfeld und auf den Rängen (fast) immer die Leistung des Gegners anerkannt. Extrem beleidigende Fan-Gesänge, Polizeieinsätze, Krawalle oder Spielunterbrechungen, weil Fans sich daneben benehmen, kennt der Handball nicht. Bestes Beispiel kürzlich die friedliche Handball-Weltmeisterschaft in Deutschland.

Heikle Situation in enger Halle

Die Fan-Schattenseiten lernte der Handball jetzt mal in Zweibrücken kennen. Spielunterbrechung beim Oberligaspiel zwischen dem SV 64 Zweibrücken und dem HV Vallendar. Fußball-Fans aus Koblenz, die die Vallendarer Handballer zunächst friedlich und stimmungsvoll unterstützten, benahmen sich plötzlich so, wie es in Fußballstadien öfter zu sehen ist: daneben. Im ein oder anderen Fall ging, im wahrsten Sinne des Wortes, das gute Fan-Benehmen im Alkoholfluss unter. In einer engen Halle mit direktem Kontakt zum Spielfeld eine heikle Situation. Die dank des Zweibrücker Ordnungsdienstes sowie besonnener Handballer und echter Handball-Fans aus Vallendar nicht eskalierte. Das nach dem Abpfiff Spieler und Fans beider Lager – darunter auch Fußball-Fans aus Koblenz - miteinander sprachen, lässt hoffen, dass am Ende der Fußball was vom Handball lernt: wie wahre Fans sich verhalten.

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