Sport Große Chance nutzen

Emotional: Nikolaj Jacobsen am Sonntag im Spiel gegen Erlangen.
Emotional: Nikolaj Jacobsen am Sonntag im Spiel gegen Erlangen.

«Mannheim.» Die Chancen stehen gut, dass die Rhein-Neckar-Löwen sich in dieser Spielzeit eine bessere Ausgangslage nach der Vorrunde der Champions League erspielen. Ein Sieg heute (20.45 Uhr) bei Montpellier HB wäre ein weiterer Schritt.

Es ist eine ungewöhnliche Anreise, auf die sich die Spieler des Handball-Bundesligisten gestern gemacht haben. Weil ein Flug mit anschließendem Bustransfer umständlicher gewesen wäre und darüber hinaus sehr lange gedauert hätte, fuhren die Badener gestern mit dem Zug in Richtung Mittelmeer. Von Straßburg aus nutzten Trainer Nikolaj Jacobsen und seine Spieler den französischen Schnellzug TGV, um an den Ort zu gelangen, wo sie heute eine knifflige Aufgabe meistern wollen. Verzichten müssen sie weiterhin auf Torhüter Mikael Appelgren, der wegen einer Muskelverletzung geschont wird und im Topspiel am Montag in Flensburg in den Kader zurückkehren soll. „Wer glaubt, dass man aus dem Hinspiel irgendetwas für das Rückspiel ableiten kann, ist auf der falschen Fährte“, warnte Andy Schmid davor, das 37:27 vor einer Woche in Mannheim als gedankliche Blaupause zu nutzen. In der eigenen Halle seien die Franzosen deutlich stärker einzuschätzen und ohnehin lag das klare Resultat im ersten Duell daran, dass die Löwen einen außerordentlich guten Tag erwischt hatten. „Sie werden sehr viel aggressiver sein und versuchen, uns den Schneid abzukaufen“, meinte Schmid. Montpellier, vor ein paar Monaten überraschend Champions-League-Sieger geworden, benötigt ohnehin dringend einen Erfolg. Denn mit nur einem Punkt aus sieben Partien sind die Franzosen bislang die negative Überraschung in der Vorrundengruppe A. „Wir dürfen Montpellier nicht daran messen, wie sie bislang gespielt haben, sondern daran, wozu sie in der Lage sind“, sagt Jacobsen. Der Däne hat weiterhin viel Respekt vor MHB und hofft darauf, dass der kommende Gegner sich nicht ausgerechnet gegen die Löwen von den mentalen Fesseln befreit, die ihn bislang auf der europäischen Bühne daran gehindert haben, sein ganzes Können zu zeigen. Laut Jacobsen bietet sich die große Chance, im Rennen um eine gute Platzierung nach der Gruppenphase einen großen Schritt nach vorne zu machen. Mit zehn Punkten aus sieben Partien sind die Löwen aktuell Zweiter der Tabelle. „Wenn wir auswärts in Montpellier gewinnen, können wir ganz oben dranbleiben“, spekuliert der Löwen-Trainer. In den zurückliegenden Jahren wurde seine Mannschaft in der Gruppenphase jeweils Vierter und scheiterte im Achtelfinale – jetzt scheint mehr möglich zu sein. „Ich glaube, der erste Platz ist außer Reichweite, weil Barcelona zu stabil ist“, rechnet Jacobsen vor. „Aber dahinter ist alles offen und wir haben mit den Siegen in Veszprém und im Heimspiel gegen Montpellier jetzt eine gute Ausgangslage.“ Trotz der kleinen Leistungsdelle beim mühsamen 29:26 gegen den HC Erlangen wähnt der Trainer seine Mannschaft auf der richtigen (Entwicklungs-)Spur.

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