Kaiserslautern Frauen an die Macht

Was wollen uns die Presseabteilung der Stadt Pirmasens und ihr OB Bernhard Matheis sagen? Dass der nächste Hugo-Ball-Preisträger doch bitteschön zum ersten Mal eine Preisträgerin sein soll? Matheis hat jetzt die Vorschlagskommission für die Preisvergabe 2017 berufen. Und die dazugehörige Mitteilung betont ausdrücklich, dass in der dreiköpfigen Jury erstmals seit 1990 die Frauen dominieren.

Mit 10.000 Euro ist der im Dreijahres-Rhythmus vergebene Hauptpreis dotiert. Bisher haben ihn nur Männer bekommen, wie Oskar Pastior, Cees Nooteboom, Robert Menasse, zuletzt Thomas Hürlimann. Wer diesmal ausgezeichnet werden soll, darüber beraten jetzt die Schriftstellerin Marion Poschmann, die Germanistikprofessorin Hannelore Schlaffer und der Kritiker der „Süddeutschen Zeitung“, Lothar Müller. Drei Hochkaräter wieder. Immerhin, das ist gleich geblieben bei der Veranstaltung, die schon mal mit einem Büchner-Preisträger wie Martin Mosebach als Laudator glänzt, und die seltsam herausragt aus dem literarischen Restprogramm der Stadt. Die Berlinerin Poschmann, seit Langem dem Künstlerhaus Edenkoben verbunden, etwa als Kuratorin, wurde gerade mit ihrem Lyrikband „Geliehene Landschaften“ für den Leipziger Buchpreis nominiert. Hannelore Schlaffer – jüngstes Werk: „Alle meine Kleider“ – gehört zu den profiliertesten Essayistinnen des Landes. Und die Minderheit ist auch sehr prominent vertreten. Lothar Müller selbst ist Kerr- und Merck-Preisträger und hat ein wunderbares Buch über Papier geschrieben, „Weiße Magie“. Na, dann mal los. Die Ball-Preisverleihung wird Anfang März 2017 in der Alten Post in Pirmasens sein. (mac )

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