Rheinpfalz Feinstaubtote sind keine echten Toten

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Feinstaubtote sind keine echten Toten, sondern mögliche Tote. Forschungs-Leichen sozusagen. Und die lassen sich nicht umbringen.

Die 40.000 Menschen, die jährlich in Deutschland der Luftverschmutzung erliegen, sind gar nicht tot. Das hängt an der Statistik: Sie tut so, als wisse sie, wer woran stirbt.

Immer wieder diese Zahlen: 40.000 Menschen sollen in Deutschland jährlich am Feinstaub sterben, 3,3 Millionen, heißt es, seien es weltweit. Dass Feinstaub der Gesundheit schadet, steht außer Frage – bei Mäusen und in Zellkulturen. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass man solche Laborergebnisse auf das Freiland eins zu eins übertragen kann. Erst wenn die Ursachenketten zu Ende erforscht sind, wird man mehr wissen. Dass es trotzdem mit dem Verkehr vor allem in den Ballungsräumen so nicht weitergehen kann, ist weitgehend unstrittig – auch wenn im Moment viele Kommunen wie die Bremser dastehen, die lieber über die angeblichen wirtschaftlichen Verluste wegen durchgeklagter Fahrverbote jammern, statt intelligente Konzepte für Bus, Bahn und Rad zu entwickeln.

Feinstaub ist nur ein Auslöser unter vielen

Stark übertrieben ist aber trotzdem, was die Umweltbehörden behaupten: Feinstaub lasse Menschen vorzeitig sterben. Denn das weiß keiner. Vorzeitige Tote sind keine echten Toten, sondern mögliche Tote, statistische Zombies also. Die Formeln, die dahinter stecken, vergleichen das, was sein könnte, mit dem, was tatsächlich ist. Also: Um wie viel länger würde man leben, wenn es keine Umweltprobleme gäbe? Dazu wird zum Beispiel die Schadstoffbelastung einer Region bezogen auf die Todesursachen der Bewohner und dann gegengerechnet, welche Lebenserwartung die jeweilige Altersgruppe hat – statistisch gesehen. Das Problem mit solchen Datensätzen ist: Menschen, die in den betrachteten Regionen länger leben, fallen aus den Kalkulationen heraus, sie werden ausgesiebt. Zudem ist Feinstaub nur ein Auslöser unter vielen, was sich mathematisch kaum abbilden lässt, auch wenn das Verfahren selbst korrekt daherkommt. Außerdem zählt in manchen Modellen jede Lungenerkrankung zunächst einmal automatisch mit – sogar wenn es sich um einen Kettenraucher handelt. Insofern ist viel Zufall im Spiel und es muss manchmal geschätzt werden, wenn die Ausgangswerte festgelegt werden. Und am Ende gehen die Aktivisten bloß mit Forschungs-Leichen hausieren, die einfach nicht umzubringen sind.

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