Sport FCK: Planungssicherheit mit Beigeschmack

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Das millionenschwere Becca-Engagement ist für den Dauerpatienten FCK die Basis zur Genesung. Nun ist Sportchef Bader gefordert.

Nichts ist schlimmer als Angst und Verunsicherung – nicht nur an der Börse. Beim 1. FC Kaiserslautern, sportlich und damit wirtschaftlich seit Jahren auf Talfahrt, war die Verunsicherung noch nie größer als in den vergangenen Wochen. Der fünfköpfige Aufsichtsrat hangelte sich nach permanenten Machtspielen von einem brüchigen Frieden zum anderen. Der Kompromiss: Michael Littig wurde Aufsichtsratsvorsitzender des Vereins, sein Gegenspieler Patrick Banf blieb Beiratsvorsitzender der FCK GmbH. Persönliche Eitelkeiten standen über dem Wohl des FCK. Milliardär Flavio Becca machte Littigs Rücktritt zur Bedingung für seinen Einstieg – ein Fehler, ein Angriff auf die Vereinsdemokratie, die Mitglieder haben Littig gewählt. Er bekam Rückendeckung, forcierte eine Lösung mit Lauterer Investoren als Gegenentwurf zur Luxemburger Lösung mit Becca. Aber die Lokalen waren nicht schnell, nicht konkret und wohl auch nicht groß genug, um den immensen Kapitalbedarf des tief gefallenen FCK rasch zu decken.

Er muss liefern  

Die Klubgremien haben sich am Donnerstag unter Druck – bis 28. Mai müssen alle Nachweise zur Lizenzierung beim DFB sein – für Becca und sein 25 Millionen Euro schweres Paket entschieden. Littigs Rücktritt blieb die Voraussetzung – moralisch höchst problematisch. So bleibt ein bitterer Beigeschmack. Hintergrund war offenbar eine Becca abqualifizierende Nachricht Littigs vor Wochen an einen Dritten, die Becca zugespielt wurde. Littig hat die Machtprobe verloren. Aber er hat mit seinem Rücktritt auf den letzten Drücker doch noch zum Wohle des FCK gehandelt. Denn der Einstieg des superreichen Becca nimmt den Roten Teufeln die Angst vor der Insolvenz. Und er bringt Planungssicherheit. Ohne Beccas kräftige Finanzspritze hätte selbst bei Lizenzerteilung das Zittern um die Zukunft des mit 20 Millionen Euro verschuldeten Klubs im Herbst wieder begonnen. So bleiben viele Arbeitsplätze in der Geschäftsstelle und im Nachwuchsleistungszentrum erhalten. Sportchef Martin Bader kann die Kaderplanung vollenden. Er muss liefern. Mehr zum Thema: 3:2 für den Luxemburger Weg

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