Sport FCK: Kaum Gefahr nach ruhenden Bällen
Immer wieder Standards. Das Vormittagstraining beim FCK am Donnerstag kannte nur ein Thema. „Da muss doch auch im Spiel endlich mal einer rein gehen. So schlecht kommen die Bälle ja gar nicht“, haderte Trainer Hildmann.
Aus Eckbällen und Freistößen endlich mehr Kapital schlagen – am besten schon am Sonntag (13 Uhr) im Heimspiel gegen den FSV Zwickau. „Die werden oft unterschätzt, haben aber nur drei Punkte weniger als wir“, mahnt der Lauterer Coach absolute Konzentration an. „Ich finde, wir sind immer noch nicht konstant genug. Wir haben jetzt aber – abgesehen von Münster – fünfmal zu null gespielt. Ich hoffe, dass der Trend so weiter geht“, sagt Janek Sternberg. Der 26 Jahre alte frühere Bremer kam letzten Sommer von Ferencvaros Budapest in die Pfalz. Das Ziel war klar: der Aufstieg.
Sternberg fällt Schlüsselrolle zu
„Wir haben einfach zu viele Punkte liegen gelassen. Wenn man oben mitspielen will, muss man solche Spiele gewinnen – egal wie“, sagt der Linksverteidiger, der nach der Systemumstellung auf 3-4-3 auf die linke Außenbahn vorrückte. Ihm sind die drei in den Schlussminuten entrissenen Siege in unguter Erinnerung. Da war das 1:1 in Zwickau durch ein Elfmetergeschenk, das Toni Wachsmuth nutzte (90. +2). Da war das 3:3 gegen Fortuna Köln, als der FCK nach 0:2- Rückstand 3:2 führte, aber der lädierte Torwart Sievers patzte, Uaferro egalisierte (90. +2). In Jena führten die Lauterer nach 1:2-Rückstand 3:2, dann glich Felix Brügmann nach Dick-Foul und Hesls unglücklicher Aktion aus (90. +1). „Bei sechs Punkten mehr würden wir wo anders stehen …“, sinniert Sternberg. Aus ruhenden Bällen lebende zu machen – da fällt auch ihm eine Schlüsselrolle zu. Die linke Gefahr! Durch das Nutzen von Ecken und Freistößen kann gepunktet, kann die Ernte eingefahren werden. „Bei den Standards sind wir im Ligavergleich weit hinten. Ich gebe dem Trainer recht, ohne dass das zu viel Eigenlob sein soll – die Standards kommen nicht so schlecht – aber da fehlt uns dann oft die Entschlossenheit und manchmal auch das Glück“, sagt Sternberg, der kreative Erntehelfer.
"Zu oft von Aufstieg geredet"
„Ich will jetzt nicht vom Aufstieg reden, das haben wir zu oft getan und uns unter Druck gesetzt, obwohl wir noch nicht so weit waren“, sagt Sternberg. Spielen – kämpfen – und siegen. „Und am Ende sehen, zu was das reicht.“ Sternbergs Vertrag beim FCK läuft bis 30. Juni 2021. Ist er beim zweiten Anlauf Richtung Zweite Liga aber auch dabei? „Fußball ist ein Geschäft. Ich will jetzt nicht versprechen, ich bleibe immer hier. Im Fußball kann immer was passieren. Ich kann nur sagen: Wir fühlen uns hier sehr wohl – und mein Ziel bleibt, mit dem FCK aufzusteigen!“ Zum Wohlfühlen gehört auch, dass Sternbergs Freundin in den Reha-Werkstätten Westpfalz in Landstuhl eine Arbeitsstelle gefunden, aus der sie große Zufriedenheit schöpft. Sie ist Heilpädagogin. Ihrer Leistung, ihrem Einsatz für behinderte Menschen begegnet der Fußball-Profi mit höchstem Respekt.