Sport FCK heute gegen RB Leipzig nur Außenseiter
KAISERSLAUTERN (zkk/osp). Rote Teufel gegen Rote Bullen, Tradition trifft Retorte, Mittelmaß begegnet Spitzenklasse: 1. FC Kaiserslautern gegen Rasen-Ballsport Leipzig – das ist heute (20.15 Uhr) das Duell zweier Welten am 31. Spieltag der Zweiten Bundesliga.
„Eine der besten Mannschaften, die jemals in der Zweiten Liga gespielt hat“, urteilt FCK-Trainer Konrad Fünfstück respektvoll vor dem Gastspiel der Leipziger. Mit 62 Punkten sind sie Zweiter hinter dem SC Freiburg (66 Punkte). Dritter ist der 1. FC Nürnberg mit 59 Zählern. Die Relegation gegen den Drittletzten der Ersten Liga haben die Leipziger sicher, Ziel aber ist der direkte Aufstieg, daran lässt Ralf Rangnick, als Trainer und Sportdirektor der Projektleiter, keine Zweifel. Mit jungen, entwicklungsfähigen Spielern geht RB das große Ziel an. Das Kader-Puzzle wird durch die Mittel von Hauptsponsor Red Bull erleichtert. So kam letzten Sommer mit Davie Selke (jetzt 21) eines der großen deutschen Stürmerversprechen für rund acht Millionen Euro Ablöse von Werder Bremen. Atinc Nucan (22; Besiktas Istanbul), der es bisher nicht schaffte, den Ex-Lauterer Willi Orban (23) – zwei Millionen Euro Ablöse – oder Routinier Marvin Compper (30) zu verdrängen, kostete fünf Millionen. 3,5 Millionen teuer kam der Kauf von St. Paulis linkem Verteidiger Marcel Halstenberg (24). Er hat Anthony Jung verdrängt. Mit Chris Löwe verliert der 1. FC Kaiserslautern zum Saisonende den Mann, der in den letzten dreieinhalb Jahren als linker Verteidiger gesetzt war. Die Rolle, die auch André Fomitschow spielen kann, aber beim 3:4 in Düsseldorf nicht gut ausfüllte, nimmt nun Marcel Gaus ein. Er sieht sich am linken Flügel lieber in der Offensivrolle. Aber wenn er gebraucht wird, dann ist der 26-Jährige ganz Mannschaftsspieler. Dass für den FCK nach oben und unten nichts mehr geht – kein Grund für Gaus, heute „etwas herzuschenken“. Nein, der Fan, der Zuschauer, zahlt teures Geld für die Eintrittskarte, er wurde so oft in dieser Saison daheim enttäuscht, da geht es für Gaus auch darum, mit großem Kampf und gutem Spiel die „schlechtere Serie“ wenigstens ein stückweit vergessen zu machen. „Leipzig wird sich nicht verstecken. Sie werden Vollgas geben“, erwartet Gaus einen offensiv eingestellten Gegner mit bekannt hoher Qualität. „Wir müssen sehr gut verteidigen“, sagt der aus der Not geborene Verteidiger, der aufgrund seiner Einstellung und Zweikampfstärke bei Trainer Fünfstück große Wertschätzung besitzt: „Marcel spielt einen guten linken Verteidiger. Marcel ist so gestrickt und sagt: Ich will der Mannschaft helfen. Das ist einfach gut.“ Ähnlich geschätzt wird Ruben Jenssen (27), der rechtzeitig vor dem Montagsspiel fit geworden ist. „Ruben ist ein ganz wichtiger Spieler, ein Führungsspieler, er hat in den vergangenen Wochen sehr gut gespielt“, lobt Fünfstück. Er weiß, dass seine Mannschaft eine „außergewöhnliche Leistung“ abrufen muss, um heute zu bestehen. Er sieht die restlichen vier Spiele auch als Qualifikation für den FCK-Kader der Zukunft: „Jeder kann Werbung für sich machen.“ Das tat zuletzt Alexander Ring. Sein Einsatz heute Abend ist wegen einer Oberschenkelprellung fraglich. Im 19-köpfigen Kader, der gestern Abend Quartier im Seehotel Gelterswoog bezog, ist wie im 2:0 gewonnenen Hinspiel Rechtsverteidiger Johannes Reichert aus der zweiten Mannschaft. So spielen sie 1. FC Kaiserslautern: Müller - Mockenhaupt, Vucur, Ziegler, Gaus - Karl, Halfar - Zimmer, Ring, Jenssen - Bödvarsson – Ersatz: Alomerovic, Reichert, Fomitschow, Schulze, Klich, Piossek, Colak, Przybylko - Es fehlen: Görtler (Gelb-Sperre), Heubach (Muskelbündelriss), Löwe (Schulterverletzung) RB Leipzig: Gulasci - Klostermann, Orban, Compper, Halstenberg - Sabitzer, Kaiser, Ilsanker, Forsberg - Selke, Poulsen – Es fehlt: Boyd (Aufbautraining) Schiedsrichter: Dankert (Rostock) Hinrunde: 2:0.