Sport FCK: Ein Luxemburger in der Barbarossastadt
Andreas Buck ist als stellvertretender Vorsitzender des FCK e.V. zurückgetreten. Flavio Becca war zu Gesprächen mit der Stadt in Kaiserslautern.
Andreas Buck (51) ist nach nur dreimonatiger Amtszeit als stellvertretender Vorsitzender des FCK e.V. zurückgetreten. „Ich habe den Umfang der täglichen Arbeit unterschätzt“, gesteht der Ex-Profi. Der Luxemburger Bauunternehmer Flavio Becca, der immer noch als Investor beim FCK im Gespräch ist, hielt sich unterdessen am Montag zu Gesprächen mit der Stadt in Kaiserslautern auf. Auf der folgenden RHEINPFALZ-Seite findet Ihr alle Informationen zum 1. FC Kaiserslautern. „Wir hatten ausführliche Gespräche, bei denen jede Partei ihren Standpunkt detailliert erläutern konnte. Wir wissen auch, dass in den nächsten Tagen noch viel Arbeit vor uns liegt.“ Diese Erklärung – vielsagendes-nichtssagendes Diplomaten-Sprech – gab Patrick Banf, der Vorsitzende des Beirats der Kapitalgesellschaft des FCK, nach Gesprächen mit den Kaiserslauterer Unternehmern Hans Sachs und Klaus Dienes ab. Über den Inhalt der Gespräche sei Stillschweigen vereinbart. Der Fan hatte mehr erwartet ...
Die Zeit ist knapp
Nicht bekannt geworden ist, ob weitere Personen/Unternehmen hinter dem Duo stehen. Am 6. Mai hatte der FCK mitgeteilt, dass das Angebot einer regionalen Investorengruppe vorliege, sich mit Eigenkapital in Höhe von 3 Millionen Euro auf der Basis eines zehnprozentigen Aktienanteils und einem Sitz im Beirat einzukaufen. So wäre die Lizenz mutmaßlich gesichert. Die Krux: Noch ist unklar, ob das Unternehmen Quattrex, das im Zusammenspiel mit dem Vermarkter Lagadere für vier Millionen Euro Kredit steht, sich bei einem Treffen am Dienstag mit dem Konzept der Regionalen anfreunden wird. Ziehen Quattrex und Lagadere ihre Zusagen zurück, fehlen dem FCK vier Millionen Euro. Am Dienstag läuft das Quattrex-Ultimatum ab. Am 28. Mai ist in Sachen Lizenz Einsendeschluss beim DFB. Die Zeit ist knapp. Lagadere und Quattrex haben dem Vernehmen nach große Sympathie für den Einstieg des Ankerinvestors Flavio Becca gezeigt. Der Luxemburger Milliardär hatte einen Vorschuss von 2,6 Millionen Euro avisiert und Bereitschaft signalisiert, in den nächsten fünf Jahren 25 Millionen in den FCK zu pumpen.
Becca-Besuch bei Weichel
Der Luxemburger Bauunternehmer traf am späten Montagnachmittag im Rathaus in Kaiserslautern ein. Er kam zu Gesprächen mit dem Kaiserslauterer Oberbürgermeister Klaus Weichel (SPD) zusammen. Das erfuhr die RHEINPFALZ am Abend. In dem Gespräch ging es mutmaßlich um den möglichen Erwerb des Fritz-Walter-Stadions, der angrenzenden Grundstücke und den Kauf von Flächen auf dem früheren Pfaff-Gelände. Die Gespräche sollen sich in einem frühen Stadium befinden. Weichel würde gerne mit Becca ins Geschäft kommen. Er unterstützt somit auch alle Bestrebungen des FCK, mit dem Luxemburger Bauunternehmer als Investor handelseinig zu werden. Der Rathauschef macht daraus öffentlich keinen Hehl. In der Vergangenheit hatte es bereits zwei Treffen zwischen Weichel und Becca gegeben. Eines hatte in Luxemburg, das andere in Kaiserslautern stattgefunden. Das Fritz-Walter-Stadion hat derzeit noch einen Restbuchwert von 47 Millionen Euro. Der Wert der Grundstücke rund ums Stadion, die der Stadiongesellschaft beziehungsweise der Stadt gehören, wird auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag taxiert. Zuletzt hatte Weichel erklärt, dass Verhandlungen über das Stadion und angrenzende Liegenschaften derzeit mit Becca noch nicht möglich sind. Die Stadt hat eine Ausschließlichkeitserklärung unterschrieben, die der Liechtensteiner/Schweizer Gesellschaft Arena Development den Vorzug zum Erwerb der Grundstücke sichert.
Buck als "erster Markenbotschafter" des FCK
Informationen machten am Montag in Kaiserslautern auch die Runde, wonach die beiden regionalen Investoren für den FCK den Schulterschluss mit Becca suchen. Am Donnerstag tagen der Aufsichtsrat des e.V. und der Beirat der Kapitalgesellschaft mit den FCK-Geschäftsführern Bader und Klatt sowie dem Vorstandsvorsitzenden des e.V., Wilfried de Buhr. Dessen Stellvertreter Andreas Buck ist nicht mehr dabei, er hat aus beruflichen Gründen seien Rücktritt erklärt. Der Rechtsaußen der Meistermannschaft von 1998 wird sich künftig ehrenamtlich als „erster Markenbotschafter des FCK“ engagieren, sagte Michael Littig, der Aufsichtsratsvorsitzende des e.V.. „Es ist in unserer aktuellen Situation sehr zeitaufwendig, ich kann das Vorstandsamt und meinen Job nicht dauerhaft verbinden“, sagte Buck, der unter anderem in Stuttgart eine Versicherungsagentur betreibt. „Da ich aber beim FCK bleiben möchte, kann ich ihm beratend und mit meinem Netzwerk im Fußball bestimmt helfen“, sagt Buck.
