Sport Enge Kiste

Der Mann des Tages: Steffen Fäth (rechts).
Der Mann des Tages: Steffen Fäth (rechts).

«Wetzlar.» Das war knapp, sehr knapp. Die Rhein-Neckar-Löwen gewannen gestern das komplizierte Bundesliga-Auswärtsspiel bei der HSG Wetzlar 26:25 (15:15).

Zehn Kilometer weg von Wetzlar, auf der A45, wirbt die Stadt mit einem Schild: Wetzlar. Goethe-Stadt und Optiker-Stadt. In der Rittal-Arena hatte gestern am Ende Steffen Fäth den Durchblick, der Ex-Wetzlarer traf zwei Sekunden vor dem Abpfiff zum 26:25 für die Löwen und sicherte seiner Mannschaft zwei Punkte. Die Leiden des nicht mehr ganz so jungen W.: Kai Wandschneider und seine Truppe waren nah am Punktgewinn. „Wetzlar hat es sehr gut gemacht. Das war kein gutes Spiel von uns. Es ist sehr erfreulich, dass wir das Spiel gewonnen haben“, sagte Rückraumspieler Fäth. Der Sieg hing am seidenen Faden, denn die Löwen taten sich sehr schwer. Das lag an der Spielweise der Gastgeber. Mit langen, ja langatmigen Angriffen raubte die HSG dem Pokalsieger den Schwung. Vor allem nach der Pause hatten die Schiedsrichter den Arm ständig oben – das Zeichen für drohendes Zeitspiel. Wetzlar spielte die Angriffe bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag aus – und als nichts mehr ging, stellte das Team einen Block und kam tatsächlich mit Freiwürfen zum Erfolg. „Wir waren in der zweiten Halbzeit 25 Minuten in der Deckung und fünf Minuten im Angriff“, meckerte Löwen-Spielmacher Andy Schmid. „Das war ein Sieg der Moral.“ Trainer Nikolaj Jacobsen war erleichtert. „Das war eine enge Kiste, selbst als wir drei, vier Tore vorne lagen, hatten wir nicht das Gefühl, dass wir Wetzlar im Griff haben. In der zweiten Halbzeit war ich mit der Abwehr sehr zufrieden“, sagte er. Die Löwen hätten es sich einfacher machen können, viel einfacher. In der ersten Halbzeit verspielten sie einen Vier-Tore-Vorsprung, kurz vor dem 25:25 für Wetzlar lief Gudjon Valur Sigurdsson frei auf das Wetzlarer Tor zu, scheiterte jedoch am Rückkehrer Nikola Marinovic, der in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde. „Die Mannschaft findet sich langsam, die Mannschaft findet den Stil, der zu ihr passt“, resümierte HSG-Trainer Kai Wandschneider, der die drittjüngste Auswahl der Liga betreut. Einmal waren die Löwen in der zweiten Halbzeit richtig in Bedrängnis: Jesper Nielsen und Gedeón Guardiola kassierten kurz hintereinander Zwei-Minuten-Strafen. Es stand 18:19. Doch Mikael Appelgren, der klasse Torhüter, parierte zwei Würfe von Rechtsaußen Kristian Björnsen, die Löwen überstanden diese kritische Phase und nahmen das Heft wieder in die Hand. Das wichtige 25:24 erzielte der zweite Ex-Wetzlarer in Reihen der Löwen, Jannik Kohlbacher. „Wir haben es unnötig spannend gemacht, am Ende haben wir verdient gewonnen“, meinte Kohlbacher. Mildernde Umstände: Neben Ilija Abutovic fiel auch Dauerbrenner Alexander Petersson (Erkältung) und Jerry Tollbring (Augenverletzung) aus, Vladan Lipovina, auch mal bei den Hessen, machte seine Sache ordentlich. So spielten sie HSG Wetzlar: Klimpke, Marinovic (ab 41.) - Cavor (5), Mirkulovski (2), Hermann (4) - Björnsen (1), Öfors (3) - Lindskog - Torbrügge (2), Kneer, Schefvert, Holst (3), Ferraz (2), Weissgerber (2) Rhein-Neckar-Löwen: Appelgren, Palicka (ab 52.) - Lipovina (4), Schmid (4), Mensah Larsen (3) - Groetzki (2), Sigurdsson (4/3) - Kohlbacher (4) - Guardiola, Nielsen (2), Fäth (3) Spielfilm: 2:4 (6.), 5:9 (13.), 8:11 (18.), 10:12 (22.), 13:12 (28.), 18:19 (38.), 20:22 (45.), 21:23 (47.), 24:25 (57.) - Siebenmeter: 3/3 - 2/2 - Zeitstrafen: 4/5 - Beste Spieler: Appelgren, Mensah Larsen, Lipovina - Cavor, Marinovic, Mirkulovski - Zuschauer: 3956 - Schiedsrichter: Geipel/Helbig (Leipzig/Landsberg).

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x