Rheinland-Pfalz Ecclestone dämpft Nürburgring-Euphorie

Für Formel-1-Chef Bernie Ecclestone sind die Verhandlungen über die langfristige Bindung der Formel 1 an den Nürburgring offenbar noch längst nicht soweit, wie es der künftige Eigentümer des Nürburgrings, Robertino Wild, am Dienstag in die Welt posaunte. Das geht aus Dokumenten hervor, die Ecclestones Londoner Büro gestern auf RHEINPFALZ-Anfrage verschickte. Damit sollen, wie es heißt, weitere Missverständnisse vermieden werden.

In einer E-Mail Ecclestones an Wild ist dokumentiert, dass der Brite eine gemeinsame Pressemitteilung in einem entscheidenden Punkt abgeschwächt hat. Statt des Wortes „agree“, also „zustimmen, übereinstimmen“, verwendet Ecclestone „endeavoured“, was so viel heißt wie „versuchen, beabsichtigen“. Damit heißt es:, „Mr. Ecclestone und Mr. Wild versuchen, eine auf lange Sicht angelegte Partnerschaft einzugehen, um die Formel 1 an den Nürburgring zu bringen. Es heißt also nicht, dass sie bereits handelseinig sind. In der Pressemitteilung, die Wilds Capricorn Nürburgring GmbH gestern verbreitete, hieß es im Vorspann großspurig: Ecclestone und Dr. Wild vereinbaren jährliche Austragung des „Großen Preises von Deutschland“ über zumindest fünf Jahre am Nürburgring. Im Text selbst wurde die abgestimmte Passage mit der gebotenen Vorsicht übersetzt: "Ecclestone und Dr. Wild haben ein gemeinsames Verständnis darüber, die prestigeträchtige Formel 1 ab 2015 für den Zeitraum von mindestens fünf Jahren jedes Jahr am Nürburgring durchzuführen. Beide Parteien sind davon überzeugt, dass dieser Weg für alle an der Veranstaltung Beteiligten deutliche Vorteile und einen Mehrwert erbringt. So haben Fans und Zuschauer Gewissheit, wo und wann das Highlight in der Königsklasse des Motorsports stattfindet. Zudem ergeben sich für Sponsoren und Geschäftspartner optimale und langfristige Planungsmöglichkeiten." Wie berichtet, räumte ein Sprecher der Capricorn Nürburgring GmbH auf Nachfrage bereits ein, dass noch kein Vertrag unterzeichnet sei. (kad)

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