Sport Duell der Musterschüler

Wartet morgen wieder auf die Scheibe: Nico Krämmer.
Wartet morgen wieder auf die Scheibe: Nico Krämmer.

«Mannheim.» Beide sind die Musterschüler der Liga, die Adler sogar Klassenbester: Genau zur Halbzeit der Punktrunde verteilte das Fachblatt „Eishockey News“ Noten an die 14 Teams, nur zwei davon staubten eine Eins ab – jeweils mit einem kleinen Minus versehen: eben Mannheim und die Augsburger Panther. Morgen treffen sie im Topspiel aufeinander (19.30 Uhr, SAP-Arena).

Besagtes Minus als Schönheitsfehler im Zeugnis der Adler erklärt sich natürlich durch die Punkteflaute der vergangenen Wochen, die – so hoffen alle – durch den 1:0-Penaltyerfolg am Sonntag im hochklassigen Topspiel bei Meister EHC Red Bull München beendet wurde. „In der Kabine haben wir das Wort Krise sowieso nie in den Mund genommen“, beteuert Mittelstürmer Ben Smith. Und Angreifer Nico Krämmer, der am Freitag gegen Augsburg nach einer Pause wegen muskulärer Probleme sein Comeback feiern wird, stellt klar: „Wir waren und sind Erster, das muss man auch mal respektieren.“ Das Selbstvertrauen hat also grundsätzlich nicht gelitten, auch wenn Trainer Pavel Gross am Sonntag „für die Köpfe heilfroh“ war, dass Luke Adam im Penaltyschießen seinen Versuch trickreich zum Siegtreffer im Münchner Tornetz unterbrachte. So hielten die Adler den damaligen Tabellenzweiten auf Distanz, dasselbe soll nun gegen den aktuellen direkten Verfolger passieren – wobei Augsburg zwar auch nur drei Punkte weniger, aber auch schon eine Partie mehr absolviert hat. Fehlen wird den Adlern Brent Raedeke wegen einer Kopfverletzung als Folge des sehr harten Checks von Keith Aulie in München. Aber es gehe ihm „besser, als wir dachten“, betont Gross. Zum Tief vor dem München-Spiel sagt der Coach: „Die Situation, die wir haben – hatten! – hat auch ihr Gutes, dass wir daraus lernen können.“ Der Musterschüler bleibt also strebsam ... „Es gibt Schlechteres, als mit einem Topspiel wieder einzusteigen“, freut sich Nico Krämmer auf das Ende seiner Zwangspause, in der er stets versucht habe, dem Team „positive Inputs“ zu geben: „Es ist wichtig, durch seine eigene Verletzung nicht noch die anderen runterzuziehen.“ Ben Smith imponiert, „dass alle Jungs ihre Rolle in der Phase mit den vielen Verletzten annehmen“. Nicht jeder kann derzeit dort wunschgemäß agieren, wo er sich auf dem Eis vielleicht selbst sieht. Smiths Rolle als Center und Führungsspieler hat sich indes kaum verändert. Der Dauerbrenner, der nach ultralanger AHL-Saison als stolzer Calder-Cup-Gewinner mit den Toronto Marlies nach Mannheim kam, hat bisher alle 26 Partien mitgemacht. Auf die Weihnachtszeit freut er sich wie jeder nordamerikanische Eishockey-Profi besonders. „Meine Eltern und zwei meiner Brüder kommen“, erzählt der 30-Jährige. Das Heimspiel am Sonntag gegen den ERC Ingolstadt wurde übrigens deshalb von 19 auf 14 Uhr verlegt, damit alle sechs Olympia-Adler – Endras, Akdag, Kink, Wolf, Plachta, Goc – es noch nach Baden-Baden zur Gala „Sportler des Jahres“ schaffen.

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