Sport Das Leistungszentrum des BASF Tennisclubs

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Anlage des BASF Tennisclubs im Frühjahr

Der BASF Tennisclub Ludwigshafen befindet sich im Umbruch. Als Landesleistungszentrum des Tennisverbands Rheinland-Pfalz und des Tennisverbands Pfalz sowie als Stützpunkt des Deutschen Tennisbunds (DTB), sollen Talenten hier möglichst gute Rahmen-Bedingungen geboten werden.

„Im Augenblick haben wir hier 45 Kaderspieler in den Jahrgangsstufen 2000 bis 2011“, erzählt Robert Pfeffer, Marketingvorstand des BASF TC und Landestrainer des Tennisverbands Rheinland-Pfalz. Am Stützpunkt Ludwigshafen arbeiten mehrere Verbandstrainer: neben Pfeffer sind es Steffen Neutert und Sascha Frank. Außerdem gibt es laut Thomas Knieriemen, Geschäftsführer beim Tennisverband Pfalz, eine Kooperation mit dem Stützpunkt Kaiserslautern – mit dem Heinrich-Heine-Gymnasium (HHG) und der Tennisclub Rot-Weiss Kaiserslautern. „Vom Verein wirkt dort noch Neil Prickett mit und das Trainerpersonal vom HHG, das jeden Mittwoch eine Trainingsgruppe hierhin schickt“, erläutert Knieriemen. Grundsätzlich werden Talente auf Verbandsebene bis zum 18. Lebensjahr gefördert. Das Ziel: „Wir wollen Spieler in die Bundesligen einbinden“, erklärt Pfeffer.

Zusammenarbeit mit Vereinen

Dabei müsse man mit Vereinen der Pfalz zusammenarbeiten. Als Beispiel nennt der Marketingvorstand eben jene Kaiserslauterer Gruppe, die mittwochs zum Training ins Landesleistungszentrum kommt. Aber: „Das Ziel ist nicht, dass wir den Vereinen die Spieler wegnehmen“, betont Pfeffer. Es gehe darum, besonders große Talente mit Bundesliganiveau in Rheinland-Pfalz halten zu können und sie nicht an ein anderes Bundesland zu verlieren. Er sei sehr glücklich darüber, dass man hier auch bis in die Bundesliga kommen könne. Für Spieler mit besonders großem Talent ist dies nun der Spagat zwischen Vereins- und Verbandsförderung. Die beiden Ebenen, Verein und Verband, müssen gebündelt werden. „Es müssen deswegen viele Gespräche geführt werden. Wir versuchen Vereine mit angedockten Institutionen, etwa Schulen oder Förderstätten, in eine Struktur zu bringen. Dann kann es konsequent in eine Richtung gehen“, erklärt Knieriemen. Ein solcher Partner des BASF TC sei beispielsweise das Kurpfalz Gymnasium in Mannheim. Dort seien die Talente jeglicher Sportarten nur an einem Tag der Woche verpflichtet zu kommen, die anderen vier Tage lernen sie zuhause. „So können die Spieler zeitlich flexibel trainieren und trotzdem ihren Schulstoff lernen“, erklärt Jan Hanelt, der Sportwart des Tennisverbands Rheinland-Pfalz. Ein berühmter Spieler, der am Kurpfalz Gymnasium war, ist der Weltranglisten-Dritte Alexander Zverev. Dennoch, ergänzt Pfeffer: „Die Noten müssen schon stimmen, damit das alles funktioniert.“

Die Heidelberger Ballschule

Beim Training geht es nicht alleine um Tennis. Als Beispiel für eine breit gefächerte Ausbildung nennt Pfeffer den Multicourt, der auf dem Vereinsgelände gebaut wurde. Dort kann auf dem Kleinfeld Tennis, Fußball, Basketball und Volleyball gespielt werden. „Bereits im Vorschulalter möchten wir eine ganzheitliche Ausbildung gewährleisten“, erklärt Pfeffer. „Das muss man als vielseitiges Grundlagentraining sehen, womit sich die Spieler breit aufstellen sollen“, betont Knieriemen. Weltklassespieler wie Rafael Nadal und Roger Federer seien beispielsweise auch in anderen Sportarten gut ausgebildet. So sieht es das Konzept der Heidelberger Ballschule vor. Gerade Tennistraining sei oftmals nicht unbedingt kindgerecht, findet Pfeffer. So habe man vom Verein etwa ein Fußballcamp mit dem ehemaligen Fußballprofi Frank Mill angeboten.

Athleten im Fokus

Für Hanelt ist die Entwicklung in Ludwigshafen „hochinteressant“, da es zum Landesleistungszentrum einen Unterschied gebe. „Bezogen auf die Trägerschaft haben wir zwei komplett verschiedene Situationen. In Ludwigshafen ist es ein Tennisklub, in Koblenz der Tennisverband Rheinland.“ Dort habe man gesehen, dass es auch von Verbandsseite möglich ist, dies zu stemmen. Umso interessanter sei es nun, wie das Ergebnis in Ludwigshafen irgendwann mal ausfalle, so Hanelt. „Wichtig ist, dass es um die Athleten geht und nicht um die Interessen von Verbänden und Vereinen.“ Außerdem bedürfe es ab einem gewissen Level eines fundierten Wissens bei den Trainern. „Und das ist hier schon eine einzigartige Arbeit, die man sonst nur von Bundesstützpunkten kennt“, betont Hanelt.

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Spielte schon bei den Deutschen Jugendmeisterschaften im BASF Tennisclub: Alexander Zverev
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Thomas Knieriemen
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Robert Pfeffer
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