Sport Beim Debakel drei Punkte vergeigt

Mit diesem Siebenmeter scheiterte der überragende Kieler Niclas Ekberg an Stefan Hanemann.
Mit diesem Siebenmeter scheiterte der überragende Kieler Niclas Ekberg an Stefan Hanemann.

«KIEL.»Schlimme Schlappe für die Eulen Ludwigshafen: Der Bundesliga-Tabellenletzte unterlag gestern Abend in der Ostseehalle dem Tabellenzweiten THW Kiel 21:37 (10:18). Damit haben die Ludwigshafener ihre bisher relativ günstige Tordifferenz verspielt. Zudem gewann der VfL Gummersbach, ein Rivale im Kampf um den Klassenverbleib, sensationell 28:23 gegen die Rhein-Neckar Löwen.

In der ersten Viertelstunde waren die Eulen in Kiel gut im Spiel. In der 12. Minute führten sie gar 6:5 durch Kai Dippe, perfekt angespielt von Gunnar Dietrich. Nach 15 Minuten hieß es 9:9. Dann aber stellte sich die Kieler Deckung vor dem überragenden Torhüter Niklas Landin besser auf die Eulen ein. Der Block mit Steffen Weinhold und Patrick Wiencek funktionierte. Mit sieben Toren in Folge zog der Tabellenzweite auf 16:9 davon, zur Pause hieß es 18:10. Niklas Landin im Kieler Tor verbuchte 17 Paraden, Eulen-Keeper Stefan Hanemann vier, wurde aber auch von einer schwachen Abwehr im Stich gelassen. Die Flügelzange Niclas Ekberg/ Rune Dahmke hatte „Freispiel“. Der überragende Ekberg (15/6) war der Mann des Abends beim Kieler Kantersieg. „Egal wo ich hin lief, ich war frei. Ich hatte schon in der ersten Halbzeit zehn Tore, das hatte ich noch nie geschafft“, sagte der Rechtsaußen, der nur einen Fehlversuch hatte, als er in der 9. Minute mit einem Siebenmeter an Hanemann scheiterte. Der THW nutzte die technischen Fehler und die Unbedarftheit der Eulen zum Kantersieg. Ganz stark in der Abwehr: Kreisläufer „Bam-Bam“ Wiencek (6) und Steffen Weinhold (5). Die Eulen ließen nach starkem Start nach, Fehlabgaben, schwaches Spiel über die Außen – Trainer Ben Matschke versuchte in den Auszeiten immer wieder eine Kurskorrektur zu erlangen, um das Torverhältnis zu retten. Vergebens. Beim Stand von 19:33, 55 Minuten waren gespielt, da versuchte Kai Dippe, der emotionale Leader, die Mannschaft in der letzten Auszeit mitzureißen: „Männer! Wir sind noch im Rennen um den scheiß Klassenerhalt ...!“ Es half nicht. Törichte Abspielfehler, Fangfehler – immer wieder tauchten die Kieler frei vor Hanemann auf, der sich wie in einer Schießbude fühlen musste. Am Ende jubelten die Kieler über ihren Sieg und über die erste Saisonniederlage der Flensburger in Magdeburg. Der THW ist wieder im Titelrennen. „Das ist eine schöne Mischung - er eigene Sieg, die Flensburger Niederlage. Darauf haben wir gehofft“, sagte Ekberg mit Blick auf den Spitzenreiter. Trainer Alfred Gislason strahlte, hofft nun wieder auf den Titel in seinem letzten Jahr in Kiel und war froh über die Torausbeute: „Jedes Tor kann am Ende zählen.“ So ist das auch für die Eulen. Entsprechend enttäuscht war Trainer Ben Matschke über das Debakel: „Wir haben über 60 Minuten keinen geordneten Rückzug geschafft, auch in der ersten Viertelstunde zu viele einfache Tore bekommen. Das ärgert mich schon.“ So spielten sie THW Kiel: Niklas Landin - Weinhold (5), Zarabec, Duvnjak (3) - Ekberg (15/6), Dahmke (4) - Wiencek (6) – Pekeler (1), Bilyk (2), Reinkind (1) Die Eulen Ludwigshafen: Hanemann - Müller (3), Bührer (2), Dietrich (1) - Durak (1/1), Scholz (1) - Stüber (3) – Salger (2), Dippe (3), Valiullin (1), Haider, Spiler, Falk (3), Remmlinger Spielfilm: 2:0 (3.), 2:2 (4.), 5:6 (12.), 9:9 (15.), 16:9 (25.), 18:10 (Halbzeit), 30:18 (50.), 32:19 (54.), 37:21 (Ende) - Siebenmeter: 7/6 - 2/1 - Zeitstrafen: 3/6 - Beste Spieler: Ekberg, Wiencek, Niklas Landin - Falk, Dippe - Zuschauer: 10.285 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Ramesh Thiyagarajah/Suresh Thiyagarajah (Gummersbach).

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