Kreis Südwestpfalz Beide erklären Fusion für gescheitert

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Die Kreissparkasse Kusel und die Stadtsparkasse Kaiserslautern werden nicht fusionieren. Freilich war dieses Ergebnis von Beobachtern erwartet worden. Allerdings kam es am Donnerstag anders zustande als gedacht.

Schon am Donnerstagvormittag, vor dem Start der Verwaltungsratssitzung der Lauterer Stadtsparkasse, hätten sich die Vorstände und Verwaltungsratsvorsitzenden beider Häuser getroffen, um über den Fortgang der Fusionsverhandlungen zu beraten. Dabei seien sie zu dem Ergebnis gekommen, den Verwaltungsräten beider Häuser zu empfehlen, die Verhandlungen einzustellen. Diese gemeinschaftliche Erklärung gaben die Kreissparkasse Kusel und die Stadtsparkasse Kaiserslautern schon vor dem Ende der Verwaltungsratssitzung der Stadtsparkasse ab. Ohnedies war erwartet worden, dass der Verwaltungsrat der Lauterer bei seiner Sitzung ab 15 Uhr den Ausstieg aus den Fusionsverhandlungen beschließen würde. Allerdings hatte sich Helmut Käfer, der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Kusel, bis zuletzt dafür stark gemacht, dass die beiden Sparkassen trotz der Irritationen der vergangenen Tage an den Verhandlungstisch zurückkehren sollten. Nun aber gab es am Donnerstagvormittag das sehr kurzfristig einberufene Treffen der Vorstände und der jeweiligen Verwaltungsratsvorsitzenden, Landrat Winfried Hirschberger sowie Oberbürgermeister Klaus Weichel. Grund für das Ende der vor einem guten Vierteljahr so hoffnungsvoll gestarteten Fusionsverhandlungen seien aber nicht etwa die „in der Öffentlichkeit bereits zitierten Themen wie beispielsweise Fusionskosten, Bauinvestitionen oder die vermeintlichen Vorbehalte gegenüber der Kreditpolitik der Kreissparkasse Kusel“, heißt es in der Presseerklärung der beiden Sparkassen. Ausschlaggebend für die Empfehlung an die beiden Verwaltungsräte seien vielmehr „die unüberbrückbaren, unterschiedlichen Auffassungen über die strategische Ausrichtung der geplanten Sparkasse“, die sich während des Fusionsprozesses herausgestellt hätten. Als Beispiel nennen die beiden Sparkassen „die unterschiedliche Struktur der Geschäftsgebiete sowie das damit verbundene Nachfrageverhalten der Kunden“. Durch die unterschiedlichen Auffassungen sei eine gemeinsame Geschäfts- und Risikostrategie nicht möglich. Der Verwaltungsrat der Stadtsparkasse Kaiserslautern folgte am Donnerstagnachmittag der Empfehlung und sprach sich dafür aus, die Fusionsverhandlungen einzustellen – so wie er es mutmaßlich ohnehin getan hätte. Das Gremium der Kreissparkasse Kusel beschäftigt sich nun am Montag mit der Empfehlung von Vorstand und Verwaltungsratsvorsitzendem. Kreissparkasse-Chef Helmut Käfer wollte sich am Donnerstag nicht näher äußern – so sei es mit der Stadtsparkasse abgesprochen. |tmü

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