Wirtschaft Bahn will mehr Leute einstellen

Berlin/Ludwigshafen. Zur Verbesserung von Qualität und Pünktlichkeit will die Deutsche Bahn (DB) in diesem Jahr insgesamt 22.000 neue Mitarbeiter einstellen, 9000 mehr als zuvor geplant. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) betonte, es gebe den politischen Willen, „massiv“ in die Bahn-Infrastruktur zu investieren.

Scheuer sprach am Donnerstag in Berlin nach einem erneuten Treffen mit der Bahn-Spitze von einer „Jobmaschine“. Der Minister äußerte sich nach dem bereits zweiten Treffen in dieser Woche mit DB-Chef Richard Lutz und den Vorständen für Infrastruktur und für Finanzen, Ronald Pofalla und Alexander Doll, „zufrieden“. Die geplanten Maßnahmen sollten nun innerhalb der Koalition geprüft und bewertet werden. Bahnchef Lutz sagte, das am Donnerstag vorgestellte Maßnahmenpaket, zu dem nicht zuletzt ein besseres Baustellenmanagement gehöre, solle rasch Fortschritte bei Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit bringen. Konkrete Verbesserungen für die Kunden sollten dadurch „schon in den kommenden Monaten“ erreicht werden. Klar sei aber auch, dass es nicht „den einen Knopf gibt, den man drückt und alles wird besser“, sagte Lutz. Stattdessen gebe es „dutzende von großen und kleinen Rädern“, die ineinandergreifen. Genau hier wolle die Bahn ansetzen. Lutz verwies darauf, dass die DB in diesem Jahr 15 neue ICE 4 und zehn neue IC-2-Garnituren erhält. Das allein summiere sich auf fast 20.000 zusätzliche Sitzplätze. Außerdem solle die Verfügbarkeit der ICE-Flotte durch mehr Mitarbeiter in den Werkstätten verbessert werden.

Aktuell massiver Ärger

Wie berichtet, war die Pünktlichkeit vor allem im Fernverkehr 2018 deutlich schlechter als im Vorjahr. Im Nahverkehr sind die Pünktlichkeitswerte stets erheblich besser und in den vergangenen Jahren und auch innerhalb einer deutlich geringeren Schwankungsbreite als im Fernverkehr annähernd stabil. Allerdings gab es am Donnerstag im Pfälzer Regionalverkehr an aktuell besonders sensibler Stelle wieder massiven Ärger. Der morgendliche Regional-Express 12013 von Annweiler nach Karlsruhe fiel ersatzlos aus – wegen einer Störung an einem „Desiro“-Triebwagen. Diese Fahrzeuge (Baureihe 642) fallen immer wieder negativ durch ihre Unzuverlässigkeit auf. Wegen der Baustelle auf der Wörther B-10-Rheinbrücke werden die Züge zwischen der Südpfalz und Karlsruhe derzeit besonders dringend gebraucht und Zugausfälle sind noch problematischer als sonst. afp/dpa/ebu

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