Sport Ausrutschen verboten

Zwei Strategen: Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen und Andy Schmid (rechts).
Zwei Strategen: Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen und Andy Schmid (rechts).

«Mannheim.» Die Stimmung war den Umständen entsprechend richtig gut, aber sie konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass in der SAP-Arena nicht einmal jeder vierte Sitz belegt war. Beim 33:27 gegen Meshkov Brest vor knapp 2400 Zuschauern ließen sich die der Rhein-Neckar-Löwen davon aber nicht aus dem Konzept bringen. Sie wollen morgen, 13.30 Uhr, bei der HSG Wetzlar auf der Leistung aufbauen.

Andy Schmid hat grundsätzlich Verständnis. „Ich verstehe, dass sich die Leute raussuchen, zu welchen Spielen sie in die Halle kommen“, sagte der Kapitän der Löwen. Angesichts des vollen Terminkalenders und der vielen Heimspiele kann der Schweizer nachvollziehen, dass die Fans nicht alle paar Tage in die SAP-Arena kommen können. Und ganz offensichtlich üben die Vorrundenspiele in der Handball-Champions-League nicht den großen Reiz aus, was angesichts der sportlichen Bedeutung in einer Achter-Gruppe, aus der sechs Teams den Sprung ins Achtelfinale schaffen, nachvollziehbar ist. Unabhängig davon, dass das Niveau der Partien deutlich mehr Besucher verdient hätte. Also waren beim Duell der Badener gegen Meshkov Brest am Mittwochabend nicht viele Zuschauer da. Das war kein schönes Bild und schuf ein finanzielles Desaster – die Champions League wird für die Löwen, sofern sie nicht mindestens das Viertelfinale erreichen, zu einem Zuschussgeschäft. In Wetzlar werden es morgen deutlich mehr Besucher sein. In der Rittal-Arena geht es für die Badener also darum, sich gegen einen unbequemen Gegner und die Fans zu behaupten. „Wir müssen diese Aufgabe erledigen, denn wir haben gegen Leipzig schon einen Punkt unnötig verloren“, sagt Kreisläufer Jesper Nielsen. Einen weiteren unerwarteten Rückschlag in der Bundesliga soll es nicht geben, weshalb die Badener voll konzentriert in Richtung Wetzlar schauen, um dem SC Magdeburg und der SG Flensburg-Handewitt auf den Fersen zu bleiben. „Es gibt in meiner Mannschaft keinen Spieler, der dieses Match nicht ernst nimmt“, ist Nikolaj Jacobsen sicher. Der Trainer hofft, dass Alexander Petersson und Jerry Tollbring, die gegen Brest fehlten, in den Kader zurückkehren. Gegen Brest bewiesen die Löwen, dass sie mehr Optionen als in der Vergangenheit haben. Im rechten Rückraum überzeugte Vladan Lipovina mit fünf Toren in der zweiten Halbzeit und vertrat damit Petersson, zumindest im Angriff, eindrucksvoll. „Es beruhigt, weil wir gesehen haben, dass Vladan die Bälle reinwirft, wenn wir ihn in Position bringen“, erklärte Schmid: „Und das ist schließlich meine Aufgabe.“

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