Sport Aufsteiger chancenlos

Der Berliner Erik Schmidt, einst für Ludwigshafen am Ball, zielt – und trifft.
Der Berliner Erik Schmidt, einst für Ludwigshafen am Ball, zielt – und trifft.

Die Eulen Ludwigshafen verlieren gegen die Füchse Berlin mit 19:25 (12:14). Eine Halbzeit hält der Neuling gegen das

Spitzenteam der Bundesliga mit, doch sechs Tore in der zweiten Halbzeit sind zu wenig, um in der Bundesliga bestehen zu können.

Die Erlaubnis kam vom Chef persönlich: Marcus Endlich, Geschäftsführer der Eulen Ludwigshafen, hatte nichts dagegen, dass der verletzte Jan Remmlinger sowie die beiden Neuverpflichtungen Stefan Hanemann und Azat Valiullin am Freitagabend lange ausgehen durften. Hanemann, Remmlinger, Valiullin, Endlich und Eulen-Prokuristin Lisa Heßler wohnten dem Rückkampf im Finale der Deutschen Ringerliga in Schifferstadt bei. Das dramatische Duell zwischen Schifferstadt und Ispringen endete gegen 23.30 Uhr. Schifferstadt verlor unglücklich. Der abendliche Anschauungsunterricht schien kein gutes Omen gewesen zu sein. Denn auch die Eulen unterlagen gestern Abend. Der Aufsteiger war gegen den Spitzenklub Füchse Berlin beim 19:25 (12:14) vor 2350 Zuschauern in der Friedrich-Ebert-Halle chancenlos. Dabei waren die Handballer aus der Bundeshauptstadt nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzend in die Pfalz gekommen. Der Abgang in der Winterpause von Petar Nenadic, die verletzungsbedingten Ausfälle von Paul Drux und Fabian Wiede machten sich schon unter der Woche bemerkbar. Berlin verlor im EHF-Pokal gegen St. Raphael Var mit 21:26. Es hagelte harsche Kritik von Füchse-Trainer Velimir Petkovic und Manager Bob Hanning. „Wir sind ohne Herz und ohne Feuer in den Augen in die Partie gegangen. Das geht nicht“, schimpfte Petkovic. Gestern in Ludwigshafen sah es zumindest in der zweiten Halbzeit besser aus für Berlin. Petkovic war aber speziell in der ersten Halbzeit sauer über das Auftreten seiner Mannschaft und das der Schiedsrichter. Er hampelte an der Seitenlinie herum, regte sich immer wieder auf und stürmte sogar kurz vor der Pause aufs Spielfeld. Als die Eulen auf 12:14 verkürzten, rastete der impulsive Petkovic aus und diskutierte wild gestikulierend mit den Zeitnehmern und den beiden teils unglücklich agierenden Schiedsrichtern. Auch Eulen-Trainer Ben Matschke erzürnte sich über das Gespann. In der zehnten Minute hatte Kai Dippe zum 5:4 getroffen, doch als der Ball im Netz zappelte, entschied der Referee auf Siebenmeter. Denni Djozic aber verwarf – aus einem Vorteil wurde ein Nachteil. Berlin kontrollierte trotz der Ausfälle die Partie. Die Füchse führten über die gesamte Spielzeit hinweg. Immer, wenn die Eulen die Gelegenheit hatten, auf zwei oder einen Treffer heranzukommen, patzten sie. Zu viele Patzer waren es in der zweiten Halbzeit. Da hatte Berlin leichtes Spiel. Dürftig war da die Torausbete der Eulen. Sechs Tore in der zweiten Halbzeit, davon drei Siebenmeter, zeugen nicht von Erstliga-Tauglichkeit. Azat Valiullin sagte nach dem Abpfiff: „Wir haben verloren, weil wir nach der Pause zu viele technische Fehler hatten. Das Zusammenspiel mit meinen neuen Kollegen wird sich verbessern. Die Stimmung hier in der Halle war einfach geil.“

x