Donnersbergkreis Appelwoi wird hier zum Renner

Jeden Donnerstag ab 16 Uhr wird der Hof im Obsthof Enders zur Straußwirtschaft.
Jeden Donnerstag ab 16 Uhr wird der Hof im Obsthof Enders zur Straußwirtschaft.

Mit der Eröffnung einer Straußwirtschaft stießen die Enders, Birgit und Karl Werner, in eine gastronomische Lücke im Ort. Denn außer dem Biberstübchen herrscht wie vielerorts tote Hose. „Wenn auch nur einmal wöchentlich und das wenigstens für vier Monate, haben wir jetzt eine kleine Alternative, im Ort auszugehen“, zeigen sich die Gäste glücklich über das neue und überraschende Angebot. „Mit der Idee beschäftigen wir uns schon seit Jahren. Nach langem Hin und Her konnten wir sie am Juni endlich umsetzen“, erzählt die Chefin Birgit Enders. Mit der viermonatigen Öffnungszeit erfüllt der Obsthof auch die rechtlichen Vorgaben für Straußwirtschaften. Länger sei ohnehin auch bei der Bewirtung im Hof unter freiem Himmel kaum machbar, obwohl man hier vor Wind und durch ein verlängertes Dach auch vor Regen geschützt sitzen kann. „Sollte es witterungsbedingt einmal ganz schlimm kommen, können wir kurzerhand in die große Halle umziehen“, so Enders. Das Angebot entspricht dem Charakter einer typischen Straußwirtschaft. Man sitzt überwiegend auf langen, einfachen Bänken an den ebenso langen Holztischen. Für zirka 70 Personen reicht das Platzangebot. Diese waren zur Überraschung und zur Freude der Enders an allen bisherigen vier Öffnungstagen auch tatsächlich besetzt. Dazu trägt vermutlich auch der am Hof vorbeiführende Zellertal Radweg bei. „Zur Eröffnung hatten wir schlechtes, kaltes Wetter. Trotzdem war der Hof voll. An den folgenden drei Öffnungstagen war es heiß. Die Gäste hielt die Hitze nicht ab, denn im Hof ist es ja schattig und die Temperatur angenehm“, erzählt Birgit Enders. Auch was das Essen anbelangt, entspricht der Obsthof dem Straußwirtschaftscharakter. Je nach Saison werden regionale Tellergerichte, auch Bioprodukte, passend zum Wein oder zum Apfelwein angeboten. Ab Juli soll die Speisekarte noch um einen Biokäseteller erweitert werden. „Was auf den Teller oder ins Schoppenglas kommt, ist von uns oder von regionalen Anbietern“, so die Wirtin. Die Speisekarte ist reichhaltig. Auch Vegetarier werden hier fündig. Der Obsthof Spezialteller mit hauseigenem Brand wird jede Woche genauso geändert wie die Omelettegerichte. Als besonderes Schmankerl präsentiert Enders den Odenwälder Handkäs mit Apfelmusik und Zwiebeln. Statt in Wein wird der Handkäse in Apfelwein eingelegt und mit Apfelscheiben und Zwiebeln garniert. Dazu gibt es hauseigenen schmackhafter „Appelwoi“. Und der entwickelt sich im Hof immer mehr zum Renner. Er schmeckt einfach anders, besser, etwas milder als der in den Märkten gekaufte, so die Meinung von Gästen, die nach eigenen Angaben bisher dem „Appelwoi“ nichts abgewinnen konnten. Wurde das Gericht anfangs nur zögerlich angenommen, war es beim letzten Öffnungstag schon nach drei Stunden vergriffen. Auch Axel Stein, ebenfalls zunächst skeptisch, hat es geschmeckt. „Wir sind zum ersten Mal da, es gefällt uns, wir kommen wieder“, sagt er. Ins gleiche Horn stieß Karl Heylmann: „Das ganze Jahr heißt es, es ist nichts los im Ort, jetzt wird was angeboten, dann muss man auch hin. Die Straußwirtschaft ist eine tolle Idee“. Gelobt wird allseits auch das Preis-Leistungs-Verhältnis. „Selbst bei einer kleinen Portion ist noch was auf dem Teller“, freut sich Paul Kehle aus Einselthum.

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