Meinung 20 Jahre Euro: Umrechnen überholt

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»Das waren mal 100 Mark.« Auch heute rechnen Menschen den Euro noch um.

Auch 20 Jahre nach der Einführung des Euros als Buchgeld rechnen noch viele Deutsche in D-Mark um. Warum diese Denkweise mittlerweile überholt ist.

 „30 Euro? Das waren früher mal 60 Mark!“ Sätze dieser Art höre ich auch 2019, ganze 20 Jahre, nachdem der Euro als Buchgeld eingeführt wurde, noch oft. Die Ergebnisse des „Sparerkompasses 2015“ besagen, dass in jenem Jahr noch knapp die Hälfte der Menschen zwischen 18 und 69 Jahren größere Euro-Beträge in D-Mark umrechneten. Aber weshalb? Wohl, weil es einfach in der Natur des Menschen liegt, zu vergleichen. Denn das hilft dabei, die eigene Situation einordnen und bewerten zu können. Dabei kommen viele immer wieder zu demselben Ergebnis: „Früher war alles besser!“ Und unter diesem Leitspruch versuchen sie dann zu beweisen, dass alles viel teurer geworden ist. „60 Mark? Das hätte ich dafür niemals ausgegeben!“ bekomme ich dann zu hören.

Früher war nicht immer alles besser

Aus meinem eigenen Kopf ist diese Denkweise jedoch völlig verschwunden – wahrscheinlich bin ich mit meinen 29 Jahren einfach zu jung. Inzwischen habe ich mehr Zeit mit dem Euro verbracht als ohne ihn. Deshalb sehe ich vor allem die unglaubliche Freiheit, die er uns innerhalb Europas beschert. So erinnere ich mich noch gut daran, wie kompliziert meine Eltern immer Geld wechseln mussten, wenn wir schnell ins nahe Frankreich fahren wollten. Für mich ist also klar: Früher war nicht immer alles besser – und 30 Euro bleiben einfach 30 Euro.

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