Am Rande Ludwigshafener Rapper Apache 207 dreht Video auf der Parkinsel

Apache 207 vor dem Wohnhaus in der Gartenstadt, wo er aufwuchs.
Apache 207 vor dem Wohnhaus in der Gartenstadt, wo er aufwuchs.

Ludwigshafen ist als Drehort für Film- und TV-Produktionen in erster Linie Kulisse für den „Tatort“. Insofern lag der Verdacht nahe, dass Lena Odenthal alias Ulrike Folkerts mit dem SWR eine neue Folge des TV-Krimis filmte, als sich am Montagnachmittag eine Anwohnerin von der Parkinsel bei der RHEINPFALZ meldete. Die Frau hatte beobachtet, dass in der Hafenstraße ein Filmteam aktiv war. Ein Auto wurde immer wieder auf einem Anhänger durch die Straße gezogen und die Insassen gefilmt. Doch in dem Wagen saß keine Kommissarin.

Da die Straßenränder der Hafenstraße mit Halteverbotsschildern freigehalten wurden, lag eine Nachfrage bei der Stadtverwaltung nahe. Ein Sprecher des Ordnungsamts bestätigte, dass eine Produktionsfirma die Dreharbeiten und das Halteverbot ordnungsgemäß angemeldet habe. Wer denn da nun was gefilmt hat, wollte der Sprecher aus Datenschutzgründen nicht sagen. Er verriet nur: „Es hat sich um ein Musikvideo gehandelt.“

Viel Geheimniskrämerei

Nun gibt es in Ludwigshafen durchaus einige Musiker, die für aufwendige Dreharbeiten zu einem Musikvideo infrage kommen. Um Julia Neigel handelte es sich nicht, denn die Hauptfigur beim Parkinseldreh war ein Mann. Auch die Gangster-Rapper von „Hoodblaq“ schieden schnell aus. Die Truppe setzt bei ihren Videodrehs gerne mal auf den Überraschungseffekt und benutzt die Polizei als unfreiwillige Komparsen. Eine Drehgenehmigung bei der Stadt einholen, das ist nicht der Stil von Gangster-Rappern. So blieb am Ende nur noch einer übrig: Volkan Yaman, besser bekannt als Apache 207. Der Ludwigshafener Rapper hat ein neues Album für den Sommer angekündigt. Titel: „Gartenstadt“. Das ist der Stadtteil, in dem der 25-Jährige aufgewachsen ist. Und offenbar hat es den Apachen auf die Parkinsel verschlagen, wo eine Szene für ein Musikvideo am Montag gefilmt wurde. „Ja, es war Apache“, heißt es aus einer verlässlichen Quelle.

Beim Ludwigshafener Chefindianer ist vieles Geheimsache. Volkan Yaman gibt nur ungern Interviews. Presseanfragen an seine Produktionsfirma laufen oft ins Leere. Dabei ist Apache einer der erfolgreichsten Künstler in Deutschland. Er hat sich geweigert, nach Berlin zu ziehen, er will in der Pfalz, in Ludwigshafen bleiben. Er trägt sogar das Stadtwappen als Tattoo auf einer Wade. „Ich find’s einfach geil hier“, sagt der Großstadtindianer in einem seiner raren Interviews der RHEINPFALZ. Nun darf man gespannt sein darf, wie Apache die Parkinsel in seinem Video in Szene setzen wird.

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