Zweibrücken Streit um Cap-Markt-Miete und ein neuer Vorschlag

Der Cap-Markt ist seit 15 Jahren in der Hallplatz-Galerie.
Der Cap-Markt ist seit 15 Jahren in der Hallplatz-Galerie.

Dass der Cap-Markt doppelt so viel Miete bezahlen soll, stimme nicht, sagt der Vermieter. Stimmt doch, sagt der Betreiber. Nun gibt es einen neuen Vorschlag.

Der Vermieter der Hallplatz-Galerie verlange vom Cap-Markt nicht doppelt so viel Miete wie bisher. Das sagt der Geschäftsführer der Fondsgesellschaft, die die Hallplatz-Galerie vermarktet, Bernd von Manteuffel. Er widerspricht damit Marco Dobrani, dem Vorstand der Heinrich-Kimmle-Stiftung, die den Markt betreibt und wegen aus ihrer Sicht zu hohen Mietforderungen im Herbst aufgeben muss. Gegenüber dem Südwestrundfunk (SWR) sagte er, der Cap-Markt habe wegen Corona eine verminderte Miete gezahlt – 5,94 Euro pro Quadratmeter. Normalerweise seien es 7,95 Euro. Nun sei die Pandemie beendet, und die Miete soll auf 10,50 Euro pro Quadratmeter steigen. Gegenüber der Presse hatte Von Manteuffel am Donnerstag angekündigt, dass er sich erst am Montag äußern werde.

Dobrani: Es gab keine Mietminderung

Die Darstellung Von Manteuffels sei falsch, sagt Stiftungs-Vorstand Marco Dobrani. Es habe überhaupt keine Mietminderung in der Corona-Pandemie gegeben. „Wir hatten 2017 eine Mietverlängerung ab dem 1. Oktober 2018 mit den Vorbesitzer, Brandenburg Barrel, vereinbart. Der Vertrag gilt, zu unveränderten Konditionen, bis zum Ablauf am 30. September dieses Jahres und wird von uns selbstverständlich erfüllt“, erklärt Dobrani. Gegenüber der geltenden Mietvereinbarung liefen die in den Verhandlungen mit Mimco Capital genannten Forderungen – Quadratmeter-Miete plus Center-Nebenkosten – auf eine Mietsteigerung bis zu 119 Prozent hinaus. Weshalb er von einer mehr als Verdoppelung der Kosten gesprochen habe. „Und das ist für uns wirtschaftlich nicht tragbar.“ In der Konsequenz werde man – Stand jetzt – den 2008 geschlossenen, 2017 mit den geänderten Konditionen verlängerten Mietvertrag auslaufen lassen. Und suche nach einem anderen Standort, vorzugsweise im Zweibrücker Stadtgebiet, um den Betrieb des Lebensmittelmarkts dort fortzusetzen. „Aber natürlich sind wir gesprächsbereit in Richtung Mimco. Wir wollen selbstverständlich am liebsten in der Hallplatz-Galerie bleiben und haben das gegenüber dem Vermieter auch immer betont “, sagt Marco Dobrani.

Vorschlag: Umzug innerhalb der Galerie

Laut dem SWR würde es der Vermieter begrüßen, wenn der Cap-Markt Mieter bleiben würde, „womöglich auch schräg gegenüber auf einer kleineren Fläche“. Gegenüber dem Cap-Markt war bis Ende Februar der Geschenkeladen El Presenta. Die Fläche ist 180 Quadratmeter groß. Zwischen dem Geschenkeladen und dem Jeansgeschäft liegt zudem noch ein bislang ungenutzter Laden. Eine Verkleinerung des Cap-Markts um etwa die Hälfte, auf 500 Quadratmeter, in der Galerie habe die Heinrich-Kimmle-Stiftung selbst ins Gespräch gebracht, sagt dazu Stiftungs-Vorstand Dobrani. Aber auch bei einem Umzug und notgedrungen Verkleinerung des Personals, habe der Vermieter – bezogen auf den Quadratmeter – auf die mehr als Verdopplung der Gesamtkosten bestanden, zudem auf eine zehnjährige Vertragszeit.

Laut der Heinrich-Kimmle-Stiftung gab es seit der Erklärung vom Dienstag keinen Austausch mit Mimco Capital oder der Hausverwaltung. Nach einem scharf formulierten Schreiben vom Mittwoch hatte sich Von Manteuffel aber bei Zweibrückens Oberbürgermeister Marold Wosnitza gemeldet. Manteuffel bewertete das Telefonat im Nachgang als „klärend und angenehm“, während sich Wosnitza am Donnerstag auf eine vereinbarte Vertraulichkeit berief. Da sich Manteuffel nun gegenüber einem Sender geäußert habe, könne er auch etwas sagen, so der Oberbürgermeister am Freitag. Es erscheine ihm so, dass es bei der Mimco und der Heinrich-Kimmle-Stiftung unterschiedliche Sachstände gebe und das zu Verwirrungen geführt habe. Die Stadtverwaltung biete sich nun als Vermittler an, wolle zu einem gemeinsamen Gespräch einladen. Das Ziel sei klar: den Cap-Markt in der Hallplatz-Galerie zu halten. Der Lebensmittelmarkt sei ein zentraler Versorger der Innenstadt und ein inklusives Sozialprojekt, das es zu erhalten gelte.

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