Handball Zu viele Durchhänger

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Kassel. Die TSG Ludwigshafen-Friesenheim muss auswärts weiter auf das erste Erfolgserlebnis in der Handall-Bundesliga warten. Gestern Abend verlor der Aufsteiger bei der MT Melsungen letztlich klar mit 25:31 (14:16.). Die erhoffte Überraschung blieb aber aus.

Es wäre ja auch zu schön gewesen. Die TSG Friesenheim verlor wieder einmal, weil die Mannschaft mehrere Durchhänger hatte. Der erste war Mitte der ersten Halbzeit. 5:4 hatte die TSG noch geführt (12.). Dann aber folgten die Minuten der Patzer. „Da haben wir im Angriff zu viele leichte Fehler gemacht“, klagte TSG-Trainer Thomas König. Kogut patzt – Tempogegenstoß Allendorf: 6:5 (15.), Kogut wirft schwach, Torwart Allendorf auf Sellin: 7:5 (16.), Lex patzt – Sellins Tempogegenstoß: 8:5 (17.), Lex passt schlampig auf Schmidt – Danner erhöht auf 9:5 (18.). Melsungen legte nach und zog bis auf 13:6 davon (21.). Es deutete sich abermals eine bittere Klatsche an. Aber Friesenheim bewies Moral. Die Mannschaft wollte sich nicht noch einmal so abschlachten lassen wie bei der 25:40-Blamage zu Hause gegen Nettelstedt. Tor um Tor kämpften sich die „Eulen“ heran. Plötzlich stand es nur noch 15:14 (29.). Die Gäste waren am Drücker. Bei Melsungen lagen die Nerven zu dieser Phase blank, denn Philipp Müller sah nach einer Tätlichkeit an Oliver Tesch die Rote Karte (29.). Doch die mentale Auszeit der Nordhessen war nur kurz. Denn Melsungen zog mit Beginn der zweiten Halbzeit wieder bis auf 27:19 (47.) davon. Es war die nächste Schwächephase der TSG, der zweite Durchhänger. Fünf Tore in 15 Minuten – zu wenig, um für einen Paukenschlag zu sorgen. So hatte Melsungen leichtes Spiel . „Dennoch waren wir zu hektisch und schaffen es nicht, den Gegner an die Wand zu spielen“, meinte Melsungens Trainer Michael Roth. Friesenheim kam noch einmal bis auf fünf Tore heran, mehr war aber nicht drin. Schließlich gehört Melsungen zu den besseren Mannschaften in der Liga, 2013 und 2014 waren die Hessen im Final-Four des DHB-Pokals. Da hätte eben alles passen müssen bei der TSG – oder wie Nico Büdel im Vorfeld der Partie sagte: „Alle müssen annährend das Maximum erreichen.“ Das war aber nicht der Fall. „Es reichen eben nicht nur 40 Minuten“, meinte Marco Hauk, der Rechtsaußen der TSG. Thomas König wirkte trotz der Niederlage aufgeräumt. „Die Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit Charakter bewiesen, obwohl sie schon mit sieben oder acht Toren zurückgelegen hatte.“ Es wäre ja auch zu schön gewesen.

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