Sport Verstärkung aus den eigenen Reihen

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Kronau-Östringen. Na, wenn das mal kein Ziel ist. Mit einem Sieg morgen (20 Uhr, Friedrich-Ebert-Halle Ludwigshafen) gegen die MT Melsungen können die Rhein-Neckar-Löwen die Reise zum Final Four nach Hamburg buchen. Das Pokal-Turnier ist am 30. April und 1. Mai in der Hansestadt. Für das Spiel in der Eberthalle gibt es nur noch wenige Karten.

Kleiner Rückblick: MT Melsungen ist die bisher einzige Mannschaft, die die Löwen in dieser Bundesliga-Saison besiegte. MT gewann am 21. November 25:23. „Gegen Melsungen wollen wir uns revanchieren, die Niederlage in der Liga motiviert uns“, sagte Abwehr-Ass und Kreisläufer Hendrik Pekeler. Der gut zwei Meter große Spieler findet sich immer besser zurecht. Der Start bei seinem neuen Verein war unglücklich. Start? Pekeler, von TBV Lemgo verpflichtet, fiel wegen eines Knorpelschadens im Knie bis zum Herbst aus. Der Spanier Rafael Baena wurde kurzerhand geholt. Eine Rückenverletzung, eine Dornfortsatzfraktur, warf ihn danach noch einmal zurück. Vorbei. Schritt für Schritt tastet sich der 24-Jährige zurück, vorzugsweise noch in der Abwehr. Nun ist er da. Nun startet er durch. Seine (erste) Meisterleistung vollbrachte der Abwehrhüne vor knapp zwei Wochen, als er als vorgezogener Abwehrspieler die Asse der SG Flensburg-Handewitt völlig durcheinanderbrachte, am Ende stand ein glorreicher Sieg für die Löwen. „Ich komme immer besser zurecht, ich nähere mich immer mehr den 100 Prozent“, erläuterte der Nationalspieler und fügte an: „Spiele sind das beste Training. Ich bekomme mehr Spielanteile, das tut mir gut.“ Kürzlich war er noch skeptisch, was seine Teilnahme an der Europameisterschaft in Polen betraf. Er erklärte, dass er nur mitmache, wenn er sich vollkommen fit fühle. Heute betont er: „Es sieht gut aus, ich fühle mich immer besser.“ Am Freitag gab Bundestrainer Dagur Sigurdsson seinen Kader für die Festspiele in Polen bekannt – Hendrik Pekeler ist mit Erik Schmidt und Jannik Kohlbacher einer der drei Kreisläufer im deutschen Aufgebot. Schon beim Supercup im November – obgleich noch nicht ganz fit – war er dabei: ganz sicher ein Zeichen. Die EM in Polen – Zukunftsmusik. Bis Jahresende haben die Löwen noch vier Spiele, außer dem DHB-Pokal-Viertelfinale morgen beispielsweise den Liga-Kracher am 23. Dezember beim THW Kiel. Wie gut, dass die Spieler da am Wochenende noch einmal durchschnaufen konnten, Trainer Nikolaj Jacobsen verordnete nach dem 31:22 gegen den VfL Gummersbach am Freitagabend Familienzeit. In der zweiten Halbzeit zeigten die Löwen eine tolle Leistung, gerade in der Abwehr. „In der ersten 21 Minuten nach der Pause haben wir nur drei Gegentore bekommen“, frohlockte Hendrik Pekeler. Die Abwehr stand, ließ den Gummersbachern kaum noch Entfaltungsmöglichkeiten. „Und so konnten wir unser Tempospiel aufziehen, kamen zu einfachen Toren“, analysierte Pekeler. Eine Erkenntnis des Spiels gegen Gummersbach: Das mit dem jüngst verpflichten Torhüter Borko Ristovski als „Back up“ für Mikael Appelgren könnte hinhauen. „Ich hoffe, dass wir es diesmal besser machen gegen Melsungen. Ich hoffe, dass wir aus der Niederlage gelernt haben“, sagte Trainer Nikolaj Jacobsen. Denn auch in Hamburg hat der Spitzenreiter noch etwas gutzumachen: Die Halbfinal-Niederlage vor sechs Monaten gegen die SG Flensburg-Handewitt war ärgerlich.

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