Sport Unverdauliche Schwedenhappen

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Gummersbach. Unerwartet leicht und phasenweise locker kamen die Rhein-Neckar-Löwen gestern Abend zu einem Auswärtserfolg in der Handball-Bundesliga. Der Meister siegte mit 27:20 (15:6) beim VfL Gummersbach und bleibt in der Tabelle auf Tuchfühlung zur Spitze.

Offensichtlich hatte es den Löwen gut getan, nach dem Dusel-Sieg gegen Celje eine Woche zuvor etwas Zeit gehabt zu haben, um an den Schwächen zu arbeiten. Deutlich formverbessert zeigten sich die Badener und ließen zu keinem Zeitpunkt einen Zweifel aufkommen. „Wir haben viel miteinander gesprochen“, sagte Mikael Appelgren und verdeutlichte, dass es nicht nur darum gegangen war, in der Trainingshalle zu arbeiten, sondern auch, wieder eine gemeinsame Linie zu finden. Die Vorarbeit trug Früchte, denn der Auftritt der Löwen erinnerte über weite Strecken auf die souveränen Partien der Meistersaison. Etwa 50 Fans der Rhein-Neckar-Löwen hatten die Fahrt ins Oberbergische mitgemacht, und sie konnten gar nicht fassen, was in der ersten Halbzeit geschah. Nach den durchwachsenen Vorstellungen ihrer Mannschaft zuletzt in Liga und Champions League hatten viele nicht mit der Gala gerechnet, die sich da vor ihren Augen abgespielte. In der Anfangsphase hatten zwei Schwedenhappen der Gäste ausgereicht, an denen sich die Gummersbacher kräftig verschluckten. Torhüter Appelgren wirkte phasenweise wie eine Wand und wehrte bis zur Pause zehn von 16 Bällen ab, die auf seinen Kasten zuflogen, darunter waren alle drei Siebenmeter-Versuche des VfL. „Meine Leistung und die gute Abwehr waren der Grundstein für den Sieg“, sagte Appelgren. Vorne setzte sich Kim Ekdahl du Rietz spielend gegen seine Gegner durch und hatte bis zur 9:4-Führung bereits vier Tore erzielt, am Ende war der Rückraumspieler sechsmal erfolgreich. „Bis zum 20:9 war das die beste Leistung von uns in dieser Saison“, lobte Nikolaj Jacobsen seine Mannschaft. Der Trainer wirkte fast 40 Minuten völlig entspannt, doch danach regte sich in dem Dänen doch noch einiger Groll. Nach dem 20:9 nahmen sich seine Spieler eine mentale Auszeit, so dass Gummersbach einen Zwischenspurt bis zum 14:20 hinlegen konnten. „Da haben wir Altherrenhandball und völlig ohne Tempo gespielt“, mäkelte der Coach. Zudem steigerte sich Matthias Puhle im Tor des VfL, so dass der Vorsprung am Ende nicht mehr ganz so deutlich war. Die Gesamtbilanz Jacobsens trübte das jedoch nur marginal, schließlich hatte sein Team eine Leistungssteigerung hingelegt. „Wir hatten mehr Frische, das hat man den Spielern angemerkt“, war für Jacobsen klar, warum seine Schützlinge besser gespielt hatten als in den Partien zuvor. Das freie Wochenende hatte geholfen. Pech nur, dass es für einige Zeit das letzte bleiben wird: Übermorgen steht bereits das Champions-League-Duell mit Brest in Weißrussland an. So spielten sie VfL Gummersbach: Lichtlein, Puhle (ab 20.) - Bult, Schindler (5), Kühn (5/1) - von Gruchalla, Schmidt - Pevnov (1) - Schröter (2), Ernst (1), Baumgärtner (1), Mestrum (1), Becker (3), Schröder (1) Rhein-Neckar-Löwen: Appelgren, Palicka - Petersson (3), Schmid (6/2), Ekdahl du Rietz (6) - Groetzki (2), Sigurdsson (6/1) - Pekeler (3) - Manaskov, Baena, Mensah Larsen (1), Reinkind, Guardiola, Steinhauser, Abt Spielfilm: 0:3 (6.), 2:6 (13.), 4:10 (24.), 6:15 (Hz.), 9:21 (38.), 14:20 (44.), 15:22 (51.), 20:27 (Ende) - Siebenmeter: 4/1 – 4/3 - Zeitstrafen: 2/1 – Beste Spieler: Puhle, Kühn - Appelgren, Ekdahl du Rietz - Zuschauer: 3240 - Schiedsrichter: Behrens/Fasthoff (Düsseldorf).

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