Sport Ungenießbares Essen für Eulen

91-70731807.jpg

Essen. Die TSG Ludwigshafen-Friesenheim ist mit einer Niederlage in die Saison der Zweiten Handball-Bundesliga gestartet. Der Bundesliga-Absteiger verlor ein lange Zeit ausgeglichenes Spiel in der Endphase mit 21:26 (12:15) bei Tusem Essen. Es war die dritte Niederlage in Folge für die TSG gegen die Essener.

Die Niederlage dämpfte die Hochstimmung nach toller Vorbereitung. Sechs Wochen hatte sich die TSG Friesenheim intensiv auf die neue Saison in der Zweiten Liga eingestimmt. Es gab einen Triathlon, im Ludwigshafener Friedrich-Ebert-Park schwitzten die Spieler. Der neue Cheftrainer Ben Matschke bescheinigte seinen Akteuren Woche für Woche Fortschritte. „Wir sind einen Schritt weiter“, orakelte er nach den Vorbereitungsturnieren in Altensteig sowie in Basel und im Vorfeld der Dienstreise. Gestern nun war von diesen Fortschritten lange Zeit nicht viel zu sehen. Die TSG verlor das Auftaktspiel in Essen, weil die Mannschaft noch nicht so eingespielt ist und wichtige Abläufe noch holperten und weil die TSG in wichtigen Phasen Kaltschnäuzigkeit vor dem TusemTor vermissen ließ. Dabei stand zu Spielbeginn eine Mannschaft auf dem Feld, die bis auf Kreisläufer Martin Slaninka schon genügend Bundesliga-Erfahrung hatte: Kevin Klier, Marco Hauk, Philipp Grimm, Gunnar Dietrich und David Schmidt. Doch dies sollte gestern nicht unbedingt ein Vorteil sein. Hauk musste nach neun Minuten raus, weil er umgeknickt war. Kapitän Philipp Grimm fand sich nach 20 Minuten auf der Bank. Dabei galten Hauk und Grimm einst als beste Flügelzange der Zweiten Liga. Trainer Ben Matschke zog jedenfalls seine Linie durch. Er wechselte häufig, ohne Rücksicht auf Namen und Verdienste. „Bei mir gewinnt und verliert keiner einen Stammplatz“, hatte Matschke mehrmals vor der Saison angekündigt. Sein Mut zum Risiko wurde aber nicht belohnt. Für Friesenheim war es die dritte Niederlage in Folge gegen Tusem. Am 30. August 2013 unterlag die TSG 21:30 in Essen, verlor zu Hause am 2. Dezember 2013 mit 32:36. Die Niederlage gestern aber war vermeidbar. Denn die „Eulen“ kämpften sich immer wieder heran. Essen wankte Mitte der zweiten Halbzeit, Friesenheim verkürzte auf 21:22 (51.). Nun war alles drin. Doch in den entscheidenden Momenten unterliefen den Friesenheimern zu viele einfache Fehler. Nico Büdel, David Schmidt und Marco Hauk vergaben beste Chancen. Allerdings hielt Tusem-Schlussmann Sebastian Bliß auch außergewöhnlich gut. „Wir haben uns selbst nicht belohnt“, haderte Matschke: „Beim Stand von 21:22 haben wir zu viele einfache Bälle liegen lassen.“ Diese Kleinigkeiten machten letztlich den Unterschied in einer ausgeglichenen Begegnung. „Zum Spielende hin hatte Essen weniger Fehler gemacht. Bitter für uns“, sagte Stephan „Apollo“ Just. Er war bis vorige Saison bei der TSG unter Vertrag und schaute gestern vorbei. Just spielt nun für ASV Hamm/Westfalen. Jedenfalls fühlt er sich noch immer als „Eule“, sonst hätte er nicht immer „wir“ und „uns“ gesagt. Alte Liebe rostet nicht. So spielten sie Tusem Essen: Bliß (52. Donderis für einen Siebenmeter) - Tovornik (2), Ellwanger (6), Hegemann (4) - Keller (2), Seidel (7/2) - Trodler (1) - Ridder, Predragovic (4), Pöhle, Schlüter, Mürköster TSG Friesenheim: Klier (13.- 30. Peribonio) - Schmidt (2), Büdel (2), Dietrich - Hauk, Grimm (5/4) - Slaninka (2) - Durak (1), Kirchenbauer (2), Kupijai (4), Dippe (1), Weber (1), Lex (1) Spielfilm: 1:0 (2.), 2:2 (5.), 4:4 (8.), 7:4 (12.), 11:6 (16.), 12:7 (18.), 12:9 (21.), 13:10 (26.), 15:12 (Halbzeit), 19:14 (36.), 22:16 (43.), 22:21 (51.), 24:12 (53.), 26:21 - Zeitstrafen: 3:0 - Siebenmeter: 2/1 - 5/4 - Beste Spieler: Bliß, Ellwanger, Seidel - Kupijai, Klier - Zuschauer: 1567 - Schiedsrichter: Kilp/Maier (Oberursel/Steinbach).

91-70734640.jpg
Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x