Handball Surfen auf Erfolgswelle

Hannover (mxk). Mikael Appelgren stand in den Katakomben der Swiss Life Hall in Hannover und grinste. „Ich hatte schon ein gutes Gefühl, als ich diese Halle betreten habe“, sagte der Torhüter der Rhein-Neckar-Löwen am Sonntagabend nach dem 30:18-Kantersieg seiner Mannschaft im Bundesligaspiel bei der TSV Hannover-Burgdorf.

Ein gutes Gefühl geben die Spieler derzeit auch ihren Fans – nach fünf Siegen in fünf Spielen ist das auch kein Wunder. „Ich habe in Hannover im vergangenen Jahr schon ein richtig gutes Spiel gemacht“, erinnerte Appelgren. Dem Schweden, der im Vorjahr mit der MT Melsungen in Hannover gewann, liegt dieser Gegner offenbar. Den Löwen allerdings auch, denn sie gewannen zum dritten Mal hintereinander deutlich in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Der neue Torhüter der Badener hatte dabei mit vielen starken Paraden großen Anteil, womit der Schwede unter Beweis stellte, dass er in Verbindung mit seinem Torhüter-Kollegen Darko Stanic in der Lage sein könnte, den Abgang von Niklas Landin in Richtung Kiel zu kompensieren. Und genau dieser Personalwechsel hatte vor der Saison für die größten Fragezeichen im Umfeld des zweimaligen Vizemeisters gesorgt. Jens Bürkle hat hingegen keine Zweifel an der Leistungsfähigkeit der Löwen in der Spielzeit 2015/16. Das machte der Trainer der Hannoveraner nach dem Match deutlich: „Beim Thema Meisterschaft reden alle immer nur von Flensburg und Kiel. Das verstehe ich nicht, für mich sind die Löwen ein ganz heißer Titelkandidat.“ Das Team von Nikolaj Jacobsen unterfütterte die Aussage Bürkles in den bisherigen Partien nachdrücklich, obwohl vom Titel bei den Löwen vor dem Saisonstart schlichtweg nicht geredet wurde. Und das hat sich aktuell auch nicht geändert, denn Kapitän Uwe Gensheimer und seinen Kollegen gefällt die Rolle, die sie innehaben. Etwas unbeachtet surfen die Löwen auf einer beachtlichen Erfolgswelle in der noch jungen Saison und hoffen, dass der Bergische HC sich nicht als Wellenbrecher entpuppt. Schon morgen (20.15 Uhr) geht die Spielehatz in Wuppertal weiter. Die Badener gehen als klarer Favorit in das Duell. Ein Selbstläufer werden die 60 Minuten aber wohl nicht und ein Blick in die Vergangenheit unterstreicht das. In der zurückliegenden Saison verloren die Löwen nach ebenfalls verlustpunktfreiem Auftakt überraschend in Wuppertal und vergeigten letztlich damit die Meisterschaft. „Wir wissen, was zuletzt dort passiert ist und was es uns gekostet hat“, sagt Gensheimer. Ein Motivationsproblem werden die Löwen morgen also immerhin nicht haben.

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