Handball Stecknadel im Heuhaufen

LUDWIGSHAFEN (zkk/wij). Der Schock wirkt nach: Die TSG Ludwigshafen-Friesenheim muss versuchen, den Klassenkampf in der Handball-Bundesliga auch ohne Gunnar Dietrich zu bestehen. Für den 29-Jährigen ist – wie berichtet – die Saison wegen einer schweren Fußverletzung beendet. „Das ist bitter“, klagt Trainer Thomas König.

Heute (19 Uhr) gastiert die TSG bei TuS N-Lübbecke. Gespielt wird in der 3250 Zuschauer fassenden Merkur Arena in Lübbecke. „Ein recht stabiler Gegner mit ungeheurer Rückraumqualität“, urteilt TSG-Trainer Thomas König. In der Hinrunde gewann der TuS 40:25 in Ludwigshafen, die TSG erlebte eine ganz herbe Lektion durch die „Ballermänner“. „Dass Jens Schöngarth jetzt verletzt ausfällt, tut denen auch sehr weh“, weiß König. Aber da wartet auch ein Gegner mit einer Reihe weiterer Asse mit Gardemaß – so auch der Ex-Friesenheimer Christian Dissinger (2,02 Meter) im Rückraum und der frühere TSG-Kreisläufer Christian Klimek (ebenfalls 2,02 Meter groß). „Lübbecke steht auch unter Druck. Sie kalkulieren mit den Punkten gegen uns. Wenn sie das Spiel verlieren, dann schrillen auch dort die Alarmglocken“, sagt der TSG-Coach. Ein Nervenspiel ... Der Ausfall von Gunnar Dietrich, dessen Fuß in Gips ist, bringt den Abwehrverbund der „Eulen“ gehörig durcheinander. „Es wird ganz schwer, Gunnar zu ersetzen“, sagt der TSG-Coach. In der Abwehr ist Oliver Tesch „die erste Option“, sagt König mit Blick auf den zu Saisonbeginn aus Minden gekommenen Routinier. „Halblinks hat Stephan Just ja schon für Gunnar gespielt und das auch gut gemacht“, vertraut König dem Routinier. Er muss – wie auch Andrej Kogut – für die Zuspiele am Kreis sorgen. Dort hat Erik Schmidt erheblich von der Spielkunst Dietrichs profitiert. Den Spielermarkt durchleuchtet hat Werner Fischer. „Ich habe etliche Telefonate geführt, es zeichnet sich aber keine Lösung ab, um Gunnar zu ersetzen“, sagt der Geschäftsführer. Verpflichtet werden können seit dem 15. Februar nur noch Spieler, die in dieser Spielzeit noch ohne Einsatz sind. „Schwer – und dann muss ja auch noch die Position stimmen“, beschreibt Fischer die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Gehen wird Felix Kossler. Der Rechtsaußen verlässt die TSG zum Saisonende und schließt sich dem Drittligisten MSG Groß-Bieberau/Modau an. Damit kehrt der 28 Jahre alte Linkshänder nach fünf Jahren bei den „Eulen “ zu einem früheren Verein zurück. „Gunnars Ausfall ist ein schwerer Schlag“, klagt Manager Günter Gleich, der die Gesellschafter der TSG vor wichtigen Beratungen sieht. Die Nachfolge von Werner Fischer muss geklärt werden. „Es gibt viele Bewerbungen, die TSG hat sich schon einen guten Ruf erworben“, sagt Gleich. So schwierig es auch ist, den Etat nach dem Teilrückzug von Hauptsponsor Südzucker zu decken, die Lizenzierung sei kein Problem. „Wir sind dabei, Lösungen zu suchen. Es ist unheimlich schwer. Wir sind aber finanziell so aufgestellt, dass wir eine sehr gute Zweitliga-Mannschaft haben würden“, sagt Gleich. Lieber wäre auch ihm eine Erstliga-Mannschaft ...

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