Sport Starker Schwede

91-61259280.jpg

Hamburg. Samstagabend nahmen die Spieler der Rhein-Neckar-Löwen Abschied voneinander. Während Trainer Nikolaj Jacobsen unmittelbar nach dem Bundesligaspiel beim HSV Hamburg (26:25) mit Freunden nach Dänemark zu seiner Familie fuhr, saßen die Akteure des Tabellenzweiten zusammen beim Essen in einem gemütlichen Restaurant in der Hansestadt, ehe sie gestern in verschiedene Himmelsrichtungen entschwanden.

Kim Ekdahl du Rietz wirkte vor dem Abendmahl noch entspannter als die meisten seiner Kollegen. Das hatte auch damit zu tun, dass der Rückraumspieler beim knappen Erfolg in Hamburg in der Schlussphase der entscheidende Faktor im Offensivspiel der Löwen war. Und das war darin begründet, dass auf den 25-Jährigen jetzt eine längere Phase der Entspannung wartet. Im Gegensatz zu einem großen Teil seiner Teamkollegen ist der Schwede nicht mit der Nationalmannschaft gefordert, sondern hat bis 13. Januar Urlaub, ehe die Löwen wieder trainieren. Wegen chronischer Kniebeschwerden trat Ekdahl du Rietz vor ein paar Monaten aus der Nationalmannschaft zurück. Während die „tre kronors“ in Katar bei der WM im Einsatz sind, wird der kraftvolle Halblinke die Ruhe in seiner Heimat genießen. Zumindest nach der Silvesterfeier, denn den Jahreswechsel begeht Ekdahl du Rietz in seiner Wahlheimat Heidelberg. „Ich bekomme Besuch von fünf Freunden aus Schweden“, verriet der Löwe seine Pläne. Ehe er ausspannen will, soll es an Silvester noch einmal eine große Party geben. Vor diesem Hintergrund ist es von Vorteil, dass der letzte sportliche Auftritt im Kalenderjahr 2014 nicht nur für die Löwen erfolgreich war, sondern speziell den Schweden mit einem guten Gefühl zurückließ. „Das hat gut getan“, sagte er nach dem 26:25 beim erstaunlich guten HSV Hamburg. Die letzten vier Tore der Löwen in einer in der Schlussphase immer spannender werdenden Partie gingen auf das Konto von Ekdahl du Rietz, der damit – so fühlte es sich an – fast im Alleingang die zwei Punkte für die Badener sicherte. „Es passiert selten, dass man zunächst nicht so gut ins Spiel kommt, dann lange draußen sitzt, um dann am Ende so zu glänzen“, erklärte Ekdahl du Rietz. Wie die komplette Mannschaft hatte der Schwede in Hamburg keinen Glanztag erwischt, war aber zur Stelle, als es darauf an kam. „Kim hat uns ein Stück weit gerettet“, lobte Jacobsen den Rückraumspieler, der in den letzten zehn Minuten scheinbar mühelos an der Hamburger Deckung und da besonders an deren Abwehrchef Davor Dominikovic vorbeiflog, um Tor für Tor zu erzielen. „Beim ersten Mal hat das gut geklappt, und dann habe ich es eben immer wieder probiert“, schilderte Ekdahl das Rezept, das den Löwen den wichtigen Sieg in der O2-World sicherte. „Eins gegen eins ist Kim fast nicht zu stoppen“, attestierte Jacobsen dem Schweden, der seinen Coach in Hamburg eindrucksvoll bestätigte. Kaum zu glauben, dass Ekdahl du Rietz sein Können bei der am 15. Januar in Doha beginnenden Weltmeisterschaft nicht zeigen wird und will. „Ich fühle überhaupt keine Wehmut“, erklärte Ekdahl du Rietz. Und das klingt absolut glaubhaft: „Ich bin einfach nur froh, dass ich mich jetzt etwas ausruhen kann.“ Das Ziel 2015 ist der Titel. Mit den Löwen.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x