Sport Spitzenreiter lässt sich nicht lumpen

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Balingen. Der THW Kiel hatte dort verloren, der HSV Hamburg remis gespielt – für die Rhein-Neckar-Löwen aber stellte die Sparkassen-Arena in Balingen gestern Abend keine allzu große Hürde dar. Beim Überraschungsteam der Handball-Bundesliga, dem HBW Balingen-Weilstetten, siegte die Mannschaft von Nikolaj Jacobsen souverän mit 32:27 (18:11) und bleibt Tabellenführer.

Um zu verdeutlichen, wie groß der Unterschied an individueller Klasse zwischen den Löwen und den erstaunlich gut in die Saison gestarteten Balingern ist, reichte gestern ein Blick auf die Außenpositionen. Bei den Löwen bewiesen dort die Nationalspieler Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki ihre Extraklasse, während beim HBW mit Niklas Ruß und Denni Djozic zwei Spieler agierten, die aus dem Löwen-Nachwuchs stammen, in der vergangenen Spielzeit aber bei Zweitliga-Absteiger SG Leutershausen unter Vertrag standen. Obwohl die Löwen lange im Stau standen und erst eine knappe Stunde vor Spielbeginn vor der Arena vorfuhren, machte sich der qualitative Unterschied sofort bemerkbar. Im linken Rückraum spielte Mads Mensah Larsen für Kim Ekdahl du Rietz, der gerade erst seinen Rücktritt aus der schwedischen Nationalmannschaft erklärt hat. Die Belastung in allen Wettbewerben sei zu groß, seine Patellasehnen dauerhaft entzündet, begründete er den Entschluss. Gestern wurde Ekdahl du Rietz von Trainer Jacobsen geschont. Auf der Bank hatte der Schwede viel Spaß, denn in den ersten 30 Minuten hatten die Badener alles im Griff, führten nach 19 Minuten schon mit 13:5. Zur Pause war der Vorsprung mit 18:11 immer noch beruhigend hoch. „Wir sind sehr gut weggekommen“, sagte Andy Schmid, Bester neben Gensheimer und Groetzki. Allein der bewegliche Olivier Nyokas im linken Rückraum der Balinger bereitete der Löwen-Abwehr Schwierigkeiten, der Franzose war mit elf Treffern bester Torschütze. Nach der Pause brachten die Balinger mit Hilfe der frenetischen Zuschauer noch mehr Aggressivität ins Spiel und versuchten die Löwen so aus dem Konzept zu bringen. Das gelang aber nicht. Es war mitunter sehr hektisch auf dem Parkett. „Das ist hier immer so, das ist Teil des Konzepts von Balingen“, sagte Schmid. Fünf Minuten vor Schluss gab es eine Schrecksekunde, denn Patrick Groetzki knickte um und wurde humpelnd vom Feld geführt. Der Rechtsaußen hatte ein schmerzverzerrtes Gesicht – das sah nicht gut aus. „Es tat höllisch weh, es ist aber wohl nicht so schlimm“, sagte Groetzki.

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