Handball Sie beißen und beißen

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Mannheim. Der nächste Kraftakt: Drei Tage nach der ersten Saisonniederlage bei MT Melsungen schlugen die Rhein-Neckar-Löwen – wie vor vier Wochen im DHB-Pokal – die Füchse Berlin, diesmal 28:26 (14:11). Sie gehen auf dem Zahnfleisch, aber sie beißen und beißen.

Anfangs sah es so aus, als würde der ersten Niederlage gleich die zweite folgen. In den ersten zehn Minuten wirkte das 23:25 von Melsungen nach. 1:5 und 2:6 lag der Tabellenführer hinten, fand in der Abwehr kein Rezept gegen die Berliner. Die Chancenverwertung war schwach. „Am Anfang ist nicht viel gelaufen, wir waren nicht dabei“, sagte Kim Ekdahl du Rietz. Aber dann. Dann schaltete Andy Schmid einen Gang höher, riss seine Mannschaft mit, und durch einen 7:1-Lauf innerhalb von sieben Minuten drehten die Löwen das Spiel. Spitzenreiter ist Spitzenreiter. Torhüter Mikael Appelgren hatte seine Oberschenkelverletzung überwunden, zeigte eine klasse Leistung. Und so taten die Löwen das, was sie mit am besten können: Sie konterten. Überragend der Gegenangriff, eingeleitet von Hendrik Pekeler, fortgeführt von Patrick Groetzki und abgeschlossen von Gedeón Guardiola. Die Löwen hielten den Vorsprung, weil Uwe Gensheimer zu großer Form auflief. Er erzielte neun Tore, brachte von sechs Siebenmetern vier unter. Und düpierte seinen Nationalmannschaftskollegen Silvio Heinevetter mit zwei Hebern. Ebenfalls stark: Alexander Petersson, der auf der halbrechten Rückraumposition wegen Harald Reinkinds Verletzung fast durchspielte. Aber die Abwehr bekam Petar Nenadic nicht in den Griff. So blieb es spannend. Viel Applaus bekam Rafael Baena, der sich in der Schlussphase drei Strafwürfe nahm – und eiskalt verwandelte. „Ich bin sehr glücklich. Weiter so. Vielen Dank“, lautete der Kommentar des Mann des Abends. „Ich bin nur froh, dass wir gewonnen haben“, gestand Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen. Das Programm ist weiter sehr anstrengend: Bereits morgen (20.45 Uhr) treffen die Löwen in der Fraport-Arena in Frankfurt auf IFK Kristianstad. Es ist das letzte Champions-League-Heimspiel des Jahres. Dann sind erst einmal sechs Tage Pause. Und noch eine Neuigkeit: Perfekt ist nach RHEINPFALZ-Information die Rückkehr von Gudjon Valur Sigurdsson (36). Der Vorgänger von Uwe Gensheimer, der zu Paris Saint-Germain wechselt, kehrt zur neuen Saison zu den Löwen zurück. Der aktuelle Linksaußen des FC Barcelona spielte bereits von 2008 bis 2011 bei den Löwen. Danach war der isländische Rekordtorschütze für AG Kopenhagen und den THW Kiel unter Vertrag. So spielten sie Rhein-Neckar-Löwen: Appelgren, Ristovski (bei einem Siebenmeter) - Petersson (5), Schmid (2), Ekdahl du Rietz (3) - Groetzki (1), Gensheimer (9/4) - Baena (5/3) - Guardiola (1), Pekeler, Larsen (2), Kneer Füchse Berlin: Stochl, Heinevetter (ab 18.) - Wiede (6), Nenadic (10), Vukovic (1) - Weyhrauch, Petersen (1) - Nielsen (3) - Gojun (1), Tönnesen (1), Plaza, Fritz, Elisson (3/3) Spielfilm: 1:5 (8.), 6:6 (13.), 9:7 (18.), 12:10 (26.), 19:16 (40.), 25:20 (52.), 27:25 (59.) - Siebenmeter: 10/7 - 4/3 - Zeitstrafen: 1:2 - Beste Spieler: Gensheimer, Appelgren, Petersson, Baena - Nenadic, Wiede - Zuschauer: 7818 - Schiedsrichter: Behrens/Fasthoff (Düsseldorf)

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