Sport Schneller als gedacht

Mannheim. Das Programm bis Weihnachten ist hart, sehr hart für die Rhein-Neckar-Löwen. Verstärkung kommt aus den eigenen Reihen: Hendrik Pekeler feierte vergangene Woche beim Sieg gegen den TVB Stuttgart 1898 sein Comeback – und er spielte auch ein paar Minuten beim 30:18 in Kolding.

Alles kann man ja nicht gleich wissen. Hendrik Pekeler war der Mann des Abends am vergangenen Mittwoch – und wurde noch auf dem Feld interviewt. Danach blieb der glückliche Kreisläufer bei zwei Reportern stehen – bis Co-Trainer Oliver Roggisch den 24-Jährigen in die Kabine beorderte. Bei den Löwen ist es Usus, dass sich das Team erst einmal trifft und Trainer Nikolaj Jacobsen einen Kommentar zu den 60 Minuten abgibt. „Nervös war ich nicht, als ich ins Spiel kam, es war ja zu einem Zeitpunkt, als wir schon klar führten. Es tut mir gut, wenn ich viel Spielzeit bekomme“, erläuterte der 2,03 Meter große Handballer. Pekeler durfte bei seinem Comeback 25 Minuten ran, er warf ein Tor. Abstimmungsprobleme gibt es natürlich noch. Im Juni wurde der Nationalspieler am Knie wegen eines Knorpelschadens operiert, die Löwen mussten handeln und verpflichteten den Spanier Rafael Baena. Nun hat Trainer Nikolaj Jacobsen eine weitere Alternative. Bei KIF Kolding kam Pekeler in der Endphase zum Zug. Heute (18.30 Uhr, SAP-Arena) steht die nächste Champions-League-Partie gegen KS Kielce an – zum polnischen Top-Team gehören die Ex-Löwen Slawomir Szmal, Karol Bielecki, Krzysztof Lijewski, Grzegorz Tkaczyk und Istvan Cupic. Auch eine Art Klassentreffen! Pekeler kehrte viel früher zurück als gedacht. „Dreieinhalb Monate nach der Operation, viereinhalb Monate nach meinem letzten Spiel für Lemgo“, berichtete er. Nach der Operation war nicht ausgeschlossen, dass er erst im nächsten Jahr einsteigt. Die Unterschiede zwischen den Löwen und seinem Ex-Klub TBV Lemgo sind riesig, das hat Pekeler gleich gemerkt. „In Lemgo hatten wir eine junge Mannschaft, mit der wir in den Abstiegsstrudel gerieten. Hier bei den Löwen ist der Anspruch, jedes Spiel zu gewinnen“, erklärte Pekeler, ausgedeutet, der Mann nach dem norwegischen Dauerbrenner Bjarte Myrhol zu sein. Dass Pekeler auch in der Abwehr zupackt, hat die Entscheidung für ihn noch leichter gemacht. Durch die relativ rasche Rückkehr bereits im September kann Pekeler auch wieder an die Europameisterschaft im Januar in Polen denken. „Einen Kontakt zu Bundestrainer Dagur Sigurdsson gab es noch nicht, ich habe aber mit unseren Nationalmannschaftsarzt gesprochen“, sagte er. Hendrik Pekeler darf heute im Spiel gegen Kielce vielleicht den nächsten Schritt tun. Und das mit den Laufwegen, das wird schon! (Foto: Kunz)

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