Handball Reinkind wird erwachsen

Mannheim. Das war der Abend von Harald Reinkind: Beim 33:29-Sieg der Rhein-Neckar-Löwen am Samstag bei Montpellier HB in der Champions League machte der junge Norweger in der zweiten Halbzeit ein ganz starkes Spiel, erzielte vier Tore. Harald Reinkind ist im Kommen!

„Ja, das war sicherlich mein bestes Spiel bisher. Woran es lag? Nun, die französische Deckung spielte sehr defensiv, da konnte ich ein bisschen schießen“, erläuterte der 22-Jährige. Reinkind ist ein Versprechen für die Zukunft, umso schöner, dass er in der Gegenwart allmählich Fuß fasst. Die Kommandozentrale der Löwen entschied sich zu Jahresbeginn für den Norwegen als Alternative zum rechten Rückraumspieler Alexander Petersson, was zur Folge hatte, dass der Klub mit dem Spanier Isaias Guardiola nicht verlängerte. In Reinkind sahen die Löwen den Mann mit der größeren Perspektive. Und so arbeitet sich der 1,97 Meter große Handballer mehr und mehr an das Niveau in der Bundesliga heran. Er kam im Sommer von Fyllingen Handball. „Es geht von Woche zu Woche besser, ich genieße es“, sagte er. Und mit Nikolaj Jacobsen als Trainer hat er ja einen kompetenten und geduldigen Lehrmeister. Einen ganz großen Unterschied zu seiner Heimat sieht er im Zuschauerzuspruch. „Zu Hause haben wir vor 500 bis 1000 Zuschauern gespielt, hier sind es in der Arena in der Regel 6000 bis 7000“, erklärte der Rückraumspieler, der auch von Weltklassemann Alexander Petersson profitiert. „Wir sind ganz andere Spielertypen, aber ja, er hilft mir, er unterstützt mich“, berichtete Reinkind. Eine Wohnung gefunden hat der Linkshänder in Heidelberg, was schon mal gut war, denn dadurch ist dem jungen Mann die Umstellung nicht so schwer gefallen. Reinkind stammt aus Bergen, einer vergleichbar pittoresken Stadt an der Westküste Norwegens. „Heidelberg ist eine schöne Stadt, aber der Unterschied ist nicht so groß“, betonte Reinkind. Seine Weihnachtsmarkt-Premiere hat er ebenfalls schon erfolgreich absolviert – eben in Heidelberg. Für die Löwen wird er noch in Karlsruhe auftreten. „Fehlt eigentlich nur noch der Schnee“, meinte er. Mit seiner Mannschaft will er heute (19 Uhr, SAP-Arena) im letzten Bundesliga-Heimspiel des Jahres gegen TuS Nettelstedt-Lübbecke naturgemäß einen positiven Abschluss hinlegen, auch wenn die vielen Spiele mit den langen Reisen nach Flensburg, Veszprém, Skopje, Celje oder Montpellier Kraft kosteten. „Ja, wir hatten zuletzt viele Spiele, und auch die Reisen sind anstrengend“, betonte der norwegische Nationalspieler. Bis zum Jahresende haben die Löwen noch ein strammes Programm. Aber erst einmal soll heute Abend alles glatt gehen. TuS Nettelstedt-Lübbecke bezwang am Wochenende Frisch Auf Göppingen 29:27.

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