Sport Meister verliert Hendrik Pekeler an Kiel

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Kiel. Die Rhein-Neckar-Löwen haben am Mittwoch einen großen Sieg errungen. Die Art und Weise des 29:26 in der Handball-Bundesliga beim THW Kiel war beeindruckend. In der Tabelle sind die Löwen dem THW vorerst enteilt, allerdings droht beim Kampf um eine Säule des Löwen-Teams eine Niederlage gegen den Rekordmeister: Hendrik Pekeler geht zurück in den Norden.

Der 21. Dezember 2016 wurde für die Spieler der Löwen zum Feiertag. Das nahmen einige von ihnen wörtlich. Nach der tollen Vorstellung in Kiel entschwanden ein paar Löwen-Cracks noch für ein paar Stunden ins Hamburger Nachtleben, ehe es gestern Morgen zurück gen Süden ging. Die Party war nicht ausschweifend, denn den Spielern ist bewusst, dass am zweiten Weihnachtsfeiertag noch ein wichtiges Spiel beim SC Magdeburg ansteht (15 Uhr, live, Sport1). Doch es spricht für die Atmosphäre in der Mannschaft, wenn nach der Anspannung vor großen Spielen Zeit für etwas Entspannung bleibt. „Wir haben befreit gespielt“, sagte Andy Schmid nach der Gala-Vorstellung, mit der die Löwen eine Botschaft an den Rest der Liga versandt hatten: Mit uns ist weiterhin zu rechnen. „Wir wussten, dass Kiel Druck aufbauen würde und dass es kritische Situationen geben wird. Aber wir wussten auch, dass uns hier niemand die Meisterschaft wegnehmen kann“, sagte der Spielmacher. Die innere Ruhe, die die Mannschaft durch den Titelgewinn in der vergangenen Saison erreicht hat, hat das Gebilde noch stabiler gemacht. In keiner Minute wirkten die Löwen in Kiel hektisch, und das war der entscheidende Unterschied zu den Gastspielen beim THW in der Vergangenheit. Hinzu kommt der Mut des Trainers, der in Kiel viel Risiko ging, indem er erstmals seit Monaten wieder in einer offensiven 3:3-Formation verteidigen ließ. Dieser taktische Kniff erwies sich als großes Plus – die Kieler fanden kein Mittel dagegen. „Ich habe mir das schon eine Zeit lang überlegt, und im Training haben wir das seit einer Woche wieder geübt“, sagte Nikolaj Jacobsen. Weil diese Abwehrvariante kraftraubend ist, hatte der Däne in dieser Saison bislang darauf verzichtet – um sie dann ausgerechnet in einem Topspiel wiederzuentdecken. Sollten die Löwen am 26. Dezember in Magdeburg gewinnen, hätten sie eine annähernd perfekte erste Jahreshälfte gespielt. „Wir sind voll konzentriert, um in Magdeburg noch einmal alles rauszuhauen“, sagte Schmid. Nach zwei freien Tagen steht Heiligabend eine Trainingseinheit an, am ersten Feiertag eine weitere, ehe die Reise nach Magdeburg startet. Aber: Nach dem triumphalen Sieg beim THW droht den Löwen eine schmerzende Niederlage gegen die Kieler. Nach Informationen der RHEINPFALZ ist der Wechsel von Hendrik Pekeler an die Förde beschlossene Sache. „Ich werde mir im Januar ein paar Tage Zeit nehmen, um zusammen mit meiner Freundin eine Entscheidung zu treffen“, reagierte der Nationalspieler auf Nachfrage defensiv. In Kiel ist jedoch durchgesickert, dass sich Pekeler entschlossen hat, es noch mal beim THW zu probieren. Nach Vertragsende im Juni 2018, so ist aus dem Umfeld des Nationalspielers zu hören, wird der Kreisläufer zum THW zurückkehren. Die Eltern Pekelers wohnen im Kieler Umland, und bei den „Zebras“ hatte der in Angriff und Abwehr gleichermaßen starke Handballer seine Karriere einst begonnen. Der THW ist daran interessiert, Pekeler schon im Sommer 2017 zu verpflichten, dieser Wunsch wird aber am Veto der Löwen scheitern.

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