Sport Luftsprünge in Lübbecke

LUEBBECKE. Gestern, um exakt 16.26 Uhr war es soweit: Da standen die Rhein-Neckar-Löwen erstmals in ihrer Klubgeschichte als deutscher Meister fest. Im letzten Saisonspiel beim Absteiger TuS Nettelstedt zeigten sie keine Nerven und gewannen deutlich 35:23 (17:10). Der Jubel war grenzenlos vor fast 2000 Löwen-Fans.

Sie hüpften umher. Sie drückten sich. Sie fielen sich in die Arme. Und ja: Sie weinten auch ein bisschen vor Glück. Nach zwei sehr unglücklich verpassten Meisterschaften kamen die Löwen mit einem Punkt Vorsprung vor der SG Flensburg-Handewitt ins Ziel. Uwe Gensheimer erhielt die Schale von Liga-Präsident Uwe Schwenker, streckte sie in die Höhe. Gelber Konfetti-Regen. „Ich bin in den letzten Tagen herumgelaufen wie ein Zombie. Mission erfüllt. Ich kann guten Gewissens nach Paris gehen“, sagte Gensheimer, der das letzte Tor der Partie in seinem letzten Spiel für die Löwen warf. Er wurde lange, sehr lange gefeiert. Immer wieder fotografierten ihn Fans, er schrieb Autogramme. „Uwe, Uwe“, war der Gassenhauer von Lübbecke. „Genugtuung ist das nicht mit Blick auf die beiden vergangenen Jahre. Wir sind nur unglaublich glücklich, dass wir es geschafft haben“, meinte Patrick Groetzki. Auch er stand noch lange in einer Traube von Fans, feierte mit ihnen. „Für den ganzen Verein ist das schön, es war unglaublich, als wir mit dem Bus ankamen, standen schon 500 Leute vor der Halle“, erklärte Stefan Kneer. Teamchef Oliver Roggisch sprach mit Blick auf die tolle Unterstützung der Fans vom besten Auswärtsspiel seiner Karriere. „Ich habe noch nie erlebt, dass so viele Fans auswärts dabei waren. Das zeigt, wie wichtig der Erfolg für die Region ist. Wir sind sehr glücklich, dass wir es geschafft haben. Der Verein hat sich über Jahre gut entwickelt. Auch mein Vorgänger Gudmundur Gudmundsson hat zu dem Erfolg beigetragen, ebenso Ex-Manager Thorsten Storm. Ich bin froh, dass ich das als Trainer so gut hingekriegt habe“, sagte Meistercoach Nikolaj Jacobsen. Die Löwen ließen gestern keinen Zweifel mehr am Titelgewinn aufkommen. Es war ein Start-Ziel-Sieg in Lübbecke. Andy Schmid zeigte eindrucksvoll, warum er zum dritten Mal hintereinander zum besten Spieler der Saison gewählt wurde. Er traf, wie er wollte, dirigierte großartig, bediente Kreisläufer Hendrik Pekeler vortrefflich. Harald Reinkind zeigte sein bestes Spiel der Rückserie, war nicht zu halten, traf sieben Mal. „Das ist der größte Moment meiner Karriere“, betonte er. Und da die Löwen schon einmal dabei sind: Am 31. August schon können sie den nächsten Titel holen, dann steigt in der Stuttgarter Porsche-Arena das Spiel gegen den SC Magdeburg um den Supercup. So schnell geht es. So spielten Sie TuS N-Lübbecke: Blazicko, Skok (bei einem Siebenmeter und ab 47.) - Zettermann (2/1), Suton (5), Manojlovic (2) - Tauabo (2), Bechtloff (1) - Lazovic (1) - Grabarczyk, Klimek (3), Pieczkowski (3), Remer (2), Schagen (1), Borcherding (1) Rhein-Neckar-Löwen: Appelgren, Ristovski (ab 48.) - Petersson (2), Schmid (8), Ekdahl du Rietz (2) - Groetzki (1), Gensheimer (7/3) - Pekeler (3) - Guardiola, Larsen (1), Reinkind (7), Baena (1), Sigurmannsson (2/1), Kneer (1) Spielfilm: 1:5 (7.), 5:7 (12.), 6:11 (19.), 7:14 (23.), 9:16 (28.), 13:20 (36.), 14:24 (41.), 17:29 (49.), 20:31 (56.) - Zeitstrafen: 4/2 - Siebenmeter: 2/1 - 6/4 - Beste Spieler: Suton, Skok, Klimek - Schmid, Reinkind, Appelgren, Gensheimer, Guardiola - Zuschauer: 3080 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Brodbeck/Reich (Metzingen).

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