Sport Löwen sehen sich bestens aufgestellt

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Mannheim. Es hätte auch schief gehen können. Gestern präsentierten die Rhein-Neckar-Löwen ihre neue Geschäftsführerin Jennifer Kettemann. Aber weil die Mannschaft die äußerst knifflige Aufgabe bei der HSG Wetzlar am Sonntag löste, waren alle ganz schön erleichtert.

„Es war ein nervenaufreibendes Spiel, aber wir sind froh mit diesem Sieg im Rücken. Die Stimmung ist positiv“, meinte Lars Lamadé. Bis zum 30. Juni übergibt Lamadé die Amtsgeschäfte an Jennifer Kettemann, dann ist die 34-jährige Frankenthalerin die nächsten drei Jahre alleine für die wirtschaftlichen und organisatorischen Belange des Bundesliga-Spitzenreiters zuständig. „Wir sind bestens aufgestellt“, sagte Lamadé. Flankiert wird Jennifer Kettemann von Oliver Roggisch, der sich, wie berichtet, künftig als Sportlicher Leiter unter anderem um die Kaderplanung des Bundesligisten kümmert. „Ich will die positive wirtschaftliche Entwicklung vorantreiben, die Zuschauerresonanz erhöhen, in der Geschäftsstelle Präsenz zeigen“, sagte die Mutter zweier Kinder. Sie ist Diplom-Betriebswirtin, sie wird ihre Arbeitszeit beim Software-Konzern SAP deutlich reduzieren und sich primär um die Löwen kümmern. „Ich bin davon überzeugt, dass es mit diesem Konstrukt perfekt passt“, meinte Jennifer Kettenmann. Den Anruf von Lars Lamadé bekam sie Ende Januar während des EM-Halbfinales gegen Norwegen, man mag erahnen, wie überrascht sie war. Es geht voran. Lars Lamadé berichtete gestern noch von Altlasten aus der tollkühnen Zeit mit Geldgeber Jesper Nielsen. „Bis nächstes Jahr sieht es aber ganz gut aus“, betonte er. Und das dank des neuen Sponsors Löwen Entertainment. Mit der ersten Meisterschaft in der Klubgeschichte können die Löwen ja zusätzlich in der Außendarstellung punkten. Oliver Roggisch erzählte von einer kurzen Nacht nach der Rückreise aus Wetzlar, wo es den bedeutsamen 23:19-Erfolg gab. Das Team war aufgekratzt. In den Spielen gegen die TSV Hannover-Burgdorf am Sonntag (17.15 Uhr) und eine Woche später beim Absteiger TuS N-Lübbecke kann der Titel perfekt gemacht werden. „Der Mannschaft hat man während der gesamten Trainingswoche angemerkt, wie hoch der Druck ist. Unsere Abwehr war in Wetzlar unfassbar gut“, unterstrich Roggisch. Aus dem Spiel heraus kassierte das Team nach der Pause nur zwei Tore. „Jetzt kommen noch zwei Spiele, die wir gewinnen müssen, auch wenn die Nerven eine Riesenrolle spielen“, erläuterte Roggisch. Linksaußen Stefan Sigurmannsson wird die Löwen verlassen. Oft fiel zuletzt der Name Jannik Kohlbacher. „Es gab keinen Kontakt zu den Löwen“, sagte der Europameister der HSG Wetzlar am Sonntag zur RHEINPFALZ. Offiziell ist noch nichts geplant für den Fall der Fälle. Dass die letzte Partie sonntags ist, macht die Vorbereitung auf eine mögliche Meisterfeier nicht einfach. Nur so viel: Ginge alles glatt, würde montags am Nachmittag – wohl in Mannheim – gefeiert.

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