Sport Löwen mit Pflichtsieg

Bietigheim-Bissingen (mxk). Eine Halbzeit lang wackelten die Rhein-Neckar Löwen beim Aufsteiger SG BBM Bietigheim, um am Ende ihr erstes Auswärtsspiel der neuen Saison in der Handball-Bundesliga doch noch souverän mit 32:22 (10:11) zu gewinnen. Die Pflichtaufgabe erfüllte die Mannschaft von Nikolaj Jacobsen, von ihrer Topform ist sie aber noch ein Stück entfernt.

„Wir sind am Anfang nicht aus dem Quark gekommen“, gestand Kapitän Uwe Gensheimer in angenehmer Offenheit. Der Linksaußen, mit zehn Treffern bester Torschütze auf dem Feld, ist selbstkritisch und weiß, dass seine Kollegen und er noch nicht die Leichtigkeit haben, mit der sie durch die Rückrunde der vergangenen Spielzeit marschierten. In der ersten Halbzeit scheiterten die Löwen an der gleichen Art von Fehlern, die sie schon beim glücklichen Auftaktsieg gegen Magdeburg begangen hatten. Unerklärlich hektisch agierte der Vize-Meister der Vorsaison im Angriff. Während der Neuling keine spürbare Nervosität zeigte, schienen die Stars in den schwarzen Löwen-Trikots fahrig, wenn sie im Ballbesitz waren. „Wir haben nicht genug investiert, um in der Bundesliga bestehen zu können“, sagte Jacobsen über den ersten Abschnitt. In der Defensive stand der Block vor dem starken Niklas Landin gewohnt gut, doch exemplarisch für alle lief Andy Schmid kopfschüttelnd in Richtung Kabine. Er haderte gleichermaßen mit sich und seinen Kollegen. Der Spielmacher hatte sich zu allem Überfluss eine Zeitstrafe wegen eines Wechselfehlers eingefangen, als die Badener in Überzahl die Chance hatten, erstmals in Führung zu gehen. Nach 30 Minuten führte der Außenseiter mit 11:10 und machte den mehr als 4000 Zuschauern in der Egetrans-Arena Hoffnung auf eine Sensation. In der zweiten Halbzeit mussten die schwäbischen Fans aber schnell erkennen, dass ihr Team gegen die Auswahl der Topspieler doch keine Chance hat. Offensichtlich hatte Jacobsen in der Pausenansprache die richtigen Worte gefunden, denn deutlich konzentrierter agierten die Löwen fortan. Als Patrick Groetzki in der 38. Minute zum 16:13 traf, hatten sich Badener erstmals etwas abgesetzt. Die gute Abwehr war die Basis für den Auswärtssieg und im Vergleich zu den ersten 30 Minuten wirkte das Angriffsspiel jetzt zusätzlich strukturierter. Die „Normalität“ in den Abläufen auf dem Feld kehrte nach und nach zurück, die Gegenstoß-Maschinerie kam ins Rollen. Spätestens zu dem Zeitpunkt, als Patrick Groetzki in der 49. Minute einen Schnellangriff zum 25:18 abgeschlossen hatte, begannen die Zuschauer in der Halle die Aktionen des Favoriten zu bestaunen, der Traum von der Überraschung war da längst ausgeträumt. „So stelle ich mir das über 60 Minuten vor“; kommentierte der Löwen-Trainer. Bei dem klaren Spielstand verschaffte Jacobsen anschließend U20-Europameister und Neuzugang Tim Suton seine ersten sieben Pflichtspiel-Minuten im Löwen-Trikot.

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