Sport Löwen holen schwedisches Juwel

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Frankfurt. Am Mittwoch kam er noch als Gegner der Rhein-Neckar-Löwen mit dem schwedischen Meister IFK Kristianstad in der Champions League nach Frankfurt, in der kommenden Saison wird Jerry Tollbring (21) das Trikot des deutschen Meisters tragen. Die Löwen haben sich die Dienste eines der größten Talente des europäischen Handballs für drei Jahre gesichert.

Der Linksaußen hat bei den Badenern einen bis zum Sommer 2020 gültigen Vertrag unterzeichnet, der zur Saison 2017/18 in Kraft tritt. „Wir haben Jerrys Entwicklung schon längere Zeit beobachtet und freuen uns, dass er sich für die Löwen entschieden hat“, sagt Oliver Roggisch, der Sportliche Leiter. „Mit dem Wechsel zu den Rhein-Neckar-Löwen geht für mich ein Traum in Erfüllung. Ich komme nicht nur in die stärkste Liga der Welt, sondern zu einem der besten Klubs in Europa“, betont Tollbring, der in seinen bisher zehn A-Länderspielen 37 Tore für Schweden warf. Am Mittwochabend war der Rechtshänder mit fünf Toren bester Werfer seiner Mannschaft bei der 29:30-Niederlage von Kristianstad gegen die Löwen. „Jerry ist noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung. Ich bin mir sicher, dass er sich auch in der Bundesliga durchsetzt“, unterstreicht Trainer Nikolaj Jacobsen. Nach dem Zittersieg in der Königsklasse geht es für die Löwen am Sonntag (15 Uhr) gegen Frisch Auf Göppingen in der Bundesliga weiter. Dann müssen sich die Badener wieder steigern. Das weiß auch Hendrik Pekeler. Wie seine Teamkollegen war auch der Kreisläufer unzufrieden mit dem, was er zuvor auf dem Spielfeld der Fraport-Arena abgeliefert hatte. „Eigentlich sollte es eine Ehre sein, in der Champions League zu spielen. Aber in unseren Köpfen hat sich eher der Eindruck breit gemacht, dass es eine Pflicht ist“, versuchte Pekeler eine Erklärung für die Leistungsunterschiede in den verschiedenen Wettbewerben zu finden. Die Statistik verrät den signifikanten Abfall in der Defensivarbeit. In der Bundesliga haben die Löwen in den ersten sechs Partien im Durchschnitt 21,7 Gegentore kassiert, in der Champions League in vier Spielen sind es 29,5. Die größere Qualität der Gegner für diese Diskrepanz heranzuführen, greift zu kurz. Vielleicht lag es ein Stück weit an der mauen Stimmung in der Halle. „Endlich haben wir mal wieder ein richtiges Heimspiel“, sagte denn auch Pekeler mit Blick auf das Duell gegen Frisch Auf Göppingen. In der Mannheimer SAP-Arena werden deutlich mehr Zuschauer dabei sein als am Mittwochabend gegen Kristianstad – da waren es gerade einmal 1312. „Die Göppinger sind angeschlagen und liegen uns als Mannschaft“, betont der Kreisläufer. Möglicherweise kehrt gegen Göppingen auch die in der Champions League verloren gegangene Leichtigkeit zurück. | mxk

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