Sport Leer im Kopf

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Magdeburg. Das Hoch vor Weihnachten endete für die Rhein-Neckar-Löwen in einer kleinen Depression am zweiten Feiertag. Durch das 32:35 (15:20) beim SC Magdeburg verpassten die Badener die Chance, die Tabellenführung in der Handball-Bundesliga zu übernehmen.

„Wir haben zu viele Zweikämpfe verloren“, sagte der Sportliche Leiter Oliver Roggisch nach der Pleite in Magdeburg. Beim 29:26 in Kiel wenige Tage zuvor befanden sich die Löwen noch in einem emotionalen Hoch, gestern war die Enttäuschung umso größer. Der Meister war nicht in der Lage, den Sieg von Kiel mit einem weiteren Triumph in Magdeburg zu veredeln und hat jetzt zwei Minuspunkte mehr auf dem Konto als Tabellenführer SG Flensburg-Handewitt. Es hätte kaum eine schwierigere Aufgabe für die Löwen geben können, als sich am zweiten Weihnachtstag in der stimmungsvollen Bördelandhalle der emotionalen und kampfstarken Magdeburger erwehren zu müssen. Eine Herausforderung stellt die Partie beim SCM immer dar, und bei den gestrigen Voraussetzungen war diese schlicht zu groß für die Löwen, die körperlich leer wirkten und mental nicht in der Lage waren, gegen die Müdigkeit anzukämpfen. Offenbar hatte der Sieg in Kiel zu viel Substanz gekostet. Zu Beginn waren die Löwen konzentriert bei der Sache und beim 6:6 voll auf der Höhe, doch anschließend scheiterten sie im Angriff immer wieder an Yannik Green im Tor der Magdeburger, so dass der SCM bis auf 13:7 davonzog (18.). Letztlich war dieser Zwischenspurt entscheidend für die Niederlage der Löwen, die sich zwischenzeitlich auf 13:15 herangekämpft hatten, zur Pause aber mit fünf Toren hinten lagen (15:20). Zeit genug war da, um die Partie noch einmal zu drehen, doch gestern fehlte den Löwen die Energie dazu. Hinzu kam, dass die Keeper Mikael Appelgren und Andreas Palicka einen rabenschwarzen Tag erwischt hatten. Erst in der Schlussphase wehrte Palicka, beim 29:26 in Kiel noch der umjubelte Held, einige Bälle ab, doch nach dem 29:35 war die Begegnung schon entschieden. Das Endresultat von 32:35 war nicht mehr als Ergebniskosmetik. Dass mit Mads Mensah Larsen (9 Tore) und Dejan Manaskov (6) einzig zwei Akteure aus der zweiten Reihe stark auftrumpften, passte ins Bild. Die Stammkräfte waren physisch und psychisch ausgelaugt, so dass die Löwen mit vier Minuspunkten in die WM-Pause gehen. „Wir haben eine sehr gute erste Jahreshälfte gespielt, mit einem Sieg in Magdeburg wäre es herausragend gewesen“, sagte Spielmacher Andy Schmid. Den Titel haben die Badener gestern nicht verspielt, wenngleich die Niederlage einen Rückschlag bedeutete. Auch im vergangenen Jahr hatten die Löwen zum Jahresende vier Minuspunkte auf dem Konto – und feierten am Ende der Saison die Meisterschaft. So spielten sie SC Magdeburg: Green, Quenstedt - Christiansen (7), O’Sullivan (7), Damgaard (8) - Weber (3/3), Musche (2) - Musa (4) - van Olphen, Pettersson, Bagersted, Grafenhorst, Zelenovic, Lemke (4) Rhein-Neckar-Löwen: Appelgren, Palicka - Petersson (4), Schmid (2/1), Ekdahl du Rietz (3) - Groetzki (3), Sigurdsson - Pekeler (1) - Manaskov (6/1), Baena (2), Mensah Larsen (9), Guardiola (3), Abt, Steinhauser Spielfilm: 6:6 (9.), 11:6 (15.), 13:7 (18.), 15:13 (24.), 20:15 (Hz.), 23:19 (38.), 29:23 (47.), 33:29 (55.), 35:32 (Ende) - Siebenmeter: 3/3 - 4/2 - Zeitstrafen: 3/2 - Beste Spieler: Damgaard, Green, O’Sullivan - Mensah Larsen, Manaskov - Zuschauer: 6800 - Schiedsrichter: Brauer/Holm (Hamburg).

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