Sport Klier wieder Krimi-Held

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LUDWIGsHAFEN (zkk). Der erste Sieg ist eingetütet: 22:20 (11:9) gewann die stark verjüngte TSG Ludwigshafen-Friesenheim ihr erstes Heimspiel nach dem Abstieg in die Zweite Handball-Bundesliga gegen EHV Aue. Der Krimiheld hieß gestern Abend mal wieder Kevin Klier.

11:9 – die Pausenführung war vor allem Klier zu verdanken, der in den ersten 30 Minuten 13 Bälle abwehrte, insgesamt 20 Bälle parierte. Großartig, wie der 30-Jährige einen Tempogegenstoß Gunnarssons vereitelte und in der Schlussminute der ersten Halbzeit einen Siebenmeter von Eric Meinhardt hielt. „Friesenheim hatte einen überragenden Torhüter“, sagte EHV-Coach Runar Sigtryggson. Die TSG hatte mit vier Aluminiumtreffern Pech. Drei von fünf Siebenmetern wurde vergeben. „Bei uns weiß jeder, dass wir uns in der Chancenauswertung verbessern müssen. Aber für mich als Torwart war gut, mich 55 Minuten lang auf eine starke Abwehr verlassen zu können“, sagte Kevin Klier. Gespannt verfolgt wurde der erste Auftritt der Neuzugänge. Von Pascal Durak, der einen couragierten Rechtsaußen gab, gut im Spiel war, aber zwei seiner drei Siebenmeter vergab. Neu sind beide Kreisläufer: Martin Slaninka, der clevere slowakische Funkturm, und der junge Heißsporn Kai Dippe. Einen gelungenen Einstand hatte auch der Ex-Hochdorfer Jonas Kupijai, der aus vier Würfen drei Tore machte. Interessant die Taktik des neuen Trainers Ben Matschke, der öfter wechselt, um mehr Frische ins Spiel zu bekommen. Bei Unterzahl bringt der TSG-Coach bei Ballbesitz gerne einen sechsten Feldspieler für Torwart Klier. So kamen die „Eulen“ auch zum 7:6 durch Nico Büdel, als Kupijai auf der Strafbank saß (24.). Klasse übte die Rolle als sechster Feldspieler in Unterzahl auch der junge Pascal Kirchenbauer aus, der im Rückwärtsflug einmal toll parierte. „Ich habe das vorher noch nie gespielt, erst jetzt bei Benny – und das hat gut geklappt“, sagte der Rückraumspieler. In der Mannschaft, die eine gute Zukunft verspricht, fügten sich auch David Schmidt und vor allem Patrick Weber sehr gut ein, der als Linksaußen drei Tempogegenstöße gekonnt abschloss. Bis auf ein Tor kam Aue durch Janar Mägi heran (60.), nachdem Stefan Lex eine Fahrkarte geschossen hatte. Dann aber spielten Büdel und Lex ihre Routine aus. Nach Büdels abgezocktem Zuspiel warf Lex das erlösende 22:20. „In solch einer Phase müssen die Älteren die Verantwortung tragen. Und wenn es schief geht, kann ich das besser ertragen als einer der Jungen“, sagte Lex. Einfach glücklich war Trainer Ben Matschke, der für seine junges Team warb: „Wir brauchen jede Kehle, und habt Nachsicht, wenn ein Junger einen Gegenstoß verwirft.“ So spielten sie TSG Lu-Friesenheim: Klier - Schmidt (1), Büdel (3), Dietrich (1) - Durak (3/1), Grimm (2/1) - Slaninka (1) - Dippe (1), Kirchenbauer (1), Lex (3), Weber (3), Kupijai (3) EHV Aue: Musil, Töpfer - Brykner (2), Dadi Runarsson (3/1), Meinhardt (3/1) - Faith (4), Roch (4) - Gunnarsson - Paraschiv, Mägi (3), Mazur (1), Schäfer Spielfilm: 3:0 (6. Minute), 4:2, 4:4, 6:6, 9:6, 11:9 (Halbzeit), 17:14, 20:16, 21:19, 21:20 (60.) - Siebenmeter: 5/2 - 4/2 - Zeitstrafen: 6:4 - Beste Spieler: Klier, Büdel, Kupijai - Musil, Roch, Faith - Zuschauer: 1035 - Schiedsrichter: Fratczak/Ribeiro (Kamp-Linford/Diepholz).

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