Sport Jetzt wieder beste Chancen

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Leipzig. Innerhalb von drei Tagen ging es für die Löwen einmal in die Hölle und wieder zurück. Weil der THW Kiel gestern Abend in der Bundesliga in Magdeburg verlor und die Badener beim SC DHfK Leipzig mit 30:21 (13:10) gewannen, haben sie wieder beste Chancen, Deutscher Meister zu werden.

Der größte Konkurrent der Mannschaft von Nikolaj Jacobsen ist seit gestern nominell die SG Flensburg-Handewitt, die nach einem Kantersieg in Melsungen einen Zähler hinter den Löwen Zweiter ist. Der THW ist mit zwei Punkten Rückstand Dritter und empfängt am Sonntag die Flensburger zum Nord-Gipfel. Sollten die Kieler dann die SG schlagen, wären die Badener der lachende Dritte, der erste Titel der Vereinsgeschichte wäre ihnen drei Spieltage vor Ende der Saison kaum noch zu nehmen. „Es war nicht alles super, aber die Einstellung und die Abwehr waren klasse – und das Ergebnis aus Magdeburg war auch super“, meinte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen. Nach der frustrierenden Niederlage in Berlin forderte Alexander Petersson von seinen Teamkollegen und sich eine „Bulldozer-Mentalität“ und der Isländer ließ den markigen Worten starke Taten folgen. In der Anfangsphase traf er dreimal und weil auch Andy Schmid drei Treffer vorlegte, führten die Badener flugs 6:3. Allerdings war die Verunsicherung nach dem 20:24 in Berlin nicht völlig aus den Köpfen des Teams gewichen. Im Angriff ließen die Löwen viele Chancen ungenutzt, so dass es nach 30 Minuten „nur“ 13:10 für den Tabellenführer stand. Gegen die bissige Abwehr fiel den Leipzigern nicht viel ein. Ohne zwei Treffer nach einem Gegenstoß wären dem Aufsteiger noch weniger Tore gelungen. Der Sieg geriet aber nicht mehr in Gefahr, wenngleich die Löwen zu Beginn der zweiten Hälfte mehrfach die Möglichkeit ausließen, entscheidend davon zu ziehen. Bis zum 17:13 (40.) ließen die Badener ihren Gegner im Spiel. Einmal fiel dem am Spielfeldrand so emotionalen Trainer Jacobsen sogar sein Kaugummi aus dem Mund, weil er sich über eine Nachlässigkeit seiner Mannschaft ereiferte. Wenige Minuten später erhöhten seine Spieler aber erstmals auf einen Sechs-Tore-Vorsprung (20:14, 42.), so dass der Sieg gesichert war, der durch die Kieler Niederlage in Magdeburg deutlich süßer schmeckte als zuvor für möglich gehalten. Letztlich reichte den Löwen eine durchschnittliche Leistung, um zu zwei wichtigen Punkten im Liga-Endspurt zu kommen. Die letzten Minuten verfolgte Jacobsen deshalb entspannt am Spielfeldrand. Am Sonntag werden die Löwen jetzt tatenlos vor dem Fernseher sitzen und den Kielern die Daumen drücken – wer hätte das noch gestern Nachmittag für möglich gehalten. So spielten sie SC DHfK Leipzig: Vortmann, Putera (ab 47.) - Steinert (2), Zhedik (1), Weber (7/2) - Strosack (4), Binder (1) - Milosevic (1) - Herth, Ohlerich (1), Sommer (1/1), Meschke (1), Remke (2), Roschek Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Ristovski (bei einem Siebenmeter) - Petersson (4), Schmid (6), Mensah Larsen (2) - Groetzki (2), Gensheimer (7/3) - Pekeler (5) - Kneer, Guardiola (1), Reinkind (2), Ekdahl du Rietz (1), Baena Spielfilm: 1:3 (8.), 3:8 (16.), 6:11 (23.), 10:13 (Hz.), 13:17 (40.), 16:22 (46.), 18:25 (53.), 21:30 (Ende) - Siebenmeter:  4/3 - 3/3 - Zeitstrafen: 4/3 - Beste Spieler: Weber, Strosack - Schmid, Petersson, Pekeler, Guardiola - Zuschauer: 4482 - Schiedsrichter: Immel/Klein (Tönisvorst/Ratingen).

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