Handball Im Theater der Emotionen

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LUDWIGSHAFEN (zkk). Noch ist die TSG Friesenheim keine Hausmacht. Aber die Ludwigshafener Friedrich-Eberthalle ist schon jetzt, nach nur zwei Heimspielen unter der Regie des jungen Trainers Ben Matschke, ein Theater der Emotionen. So soll das auch heute (19 Uhr) im Zweitligaspiel gegen den TV Neuhausen sein. Der Gast ist mit 0:4-Punkten gestartet, die TSG hat 3:5-Zähler.

„Wir werden emotional alles abrufen“, verspricht Matschke, der schon bei der Montagsanalyse der unglücklichen Niederlage von Henstedt spürte, dass die Mannschaft unbedingt eine positive Antwort geben will. „Ganz sachlich, konzentriert, unabhängig vom Ergebnis“ sah der Coach seine Mannschaft in die Trainingswoche gehen. Vorwürfe? Keine! „70 Prozent Wurfquote, in der zweiten Halbzeit fünf Fehlwürfe, 18 Paraden …“, bilanziert der TSG-Trainer. Aber: „Uns fehlen 15 Angriffe, weil die unheimlich langsam gespielt haben. Obwohl Kevin Klier so gut gehalten hat, haben die Henstedter oft mit dem zweiten oder dritten Ball getroffen so dass viele Paraden für die Katz waren.“ „Ein Spiel ist entweder dein Freund oder dein Lehrer“, philosophiert Ben Matschke, überzeugt davon, dass seine Mannschaft rasch lernt, an Cleverness gewinnt und künftig auch auswärts punkten wird. Dass die Niederlage durch einen mehr als umstrittenen Siebenmeter in sprichwörtlich letzter Sekunde nach der Schlusssirene besiegelt wurde, passte ins Bild. „Pascal Durak soll mit der Ferse im Kreis gestanden haben“, hadert der Trainer mit der Schiedsrichterentscheidung. Durak, von der SG Leutershausen gekommen, hat sich bei den „Eulen“ sehr gut eingelebt. „Das Mannschaftsgefüge ist überragend“, schwärmt der Rechtsaußen. Die Leistungen der Mannschaft stimmen den 23-Jährigen zuversichtlich: „Wir hätten in Essen gewinnen können und mussten in Henstedt nicht verlieren.“ Auf die 3-2-1-Deckung der Gäste hat Trainer Matschke die TSG eingestellt. Der Coach, erst 33 Jahre alt, begeistert Durak: „Bei Ben macht das Training extrem viel Spaß!“ Pascal Kirchenbauer, der zu Wochenbeginn bei der Bundeswehr Dienst hatte, ist wieder dabei. Marco Hauk hat mit Lauftraining begonnen, ist aber noch nicht wieder im Kader. Eine Option auf Rechtsaußen ist Dominik Claus, der Durak entlasten kann, der bisher immer durchspielte. „Niki fühlt sich gut, er hat Spaß“, betont der Trainer, der den 19 Jahre alten Claus heute bringen wird, wenn der seinen Einsatz für den TV Hochdorf, für den das Talent gestern Abend mit Zweispielrecht unterwegs war, gut überstanden hat. Matschke freut sich heute auf das Wiedersehen mit seinem ehemaligen Pfullinger Teamkollegen Aleksandar Stevic. Der ist nun Trainer in Neuhausen.

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