Sport Hausaufgaben gemacht

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Kassel. Die Rhein-Neckar-Löwen bleiben in der Handball-Bundesliga nach drei Spieltagen ohne Verlustpunkt. Gestern Abend gewann der deutsche Meister 30:26 (14:12) bei der MT Melsungen. Vor dem Spitzenspiel am kommenden Samstag, 17 Uhr, gegen die SG Flensburg-Handewitt haben die Badener ihre Hausaufgaben gemacht.

„Das wird eine Schlacht“, hatte Alexander Petersson im Vorfeld der Begegnung gemutmaßt – und Recht behalten. Der Isländer hatte zudem eine Prognose gewagt: „Wir werden gewinnen.“ Auch damit behielt der 36-Jährige Recht, obwohl sich die Melsunger im Vergleich zu den ersten Partien der jungen Bundesliga-Saison deutlich steigerten. Nach zwei Niederlagen gegen die Aufsteiger Coburg und Erlangen hatte MT-Trainer Michael Roth eine Reaktion seiner Spieler gegen den Meister eingefordert. Die sah der frühere Coach der SG Kronau/Östringen, doch das sollte gegen die Löwen nicht genügen. Handballspiele in Kassel sind immer hitzige Angelegenheiten, weil die Melsunger körperbetont spielen. Gestern war es vor allem in den ersten 30 Minuten noch etwas bissiger als sonst. Es wirkte, als wollten die Nordhessen mit ihrer harten Spielweise die individuellen Nachteile ausgleichen. „Das war brutal schwierig, hier kühlen Kopf zu bewahren“, sagte Andy Schmid. In der ersten Halbzeit machten es die Melsunger ihrem Gegenüber besonders schwer, weil sie kämpferisch voll da waren und zudem die Zuschauer für feurige Atmosphäre sorgten. Die Badener mühten sich vergeblich, Linie ins Spiel zu bringen. Sieben Zeitstrafen gab es bis zur Pause, inklusive einer Roten Karte gegen Philipp Müller. „Es war wie immer, Melsungen hat viel Kampf und Leidenschaft gezeigt“, milderte Nikolaj Jacobsen das Geschehen auf dem Feld später etwas ab – seine Mannschaft führte nach 30 Minuten 14:12. Der Löwen-Trainer konnte nach der Partie entspannt Fazit ziehen, denn seine Mannschaft kontrollierte nun die Partie. Beim 20:15 hatten die Badener nach 40 Minuten sich erstmals deutlich abgesetzt und verteidigten diesen Vorsprung. „Wenn es rein um Handball geht, sind wir besser“, sagte Schmid mit Blick auf Halbzeit zwei, in der die Kräfte der Melsunger schwanden. Die Rote Karte gegen Hendrik Pekeler sechs Minuten vor dem Ende hatte keine negativen Folgen mehr, weil sich die Löwen auch durch den immer stärker werdenden Momir Rnic, der sieben Tore nach der Pause erzielte, nicht mehr aus der Balance bringen ließen. So spielten sie MT Melsungen: Villadsen, Verkic - Michael Müller (6), Schneider (2), Philipp Müller - Sellin (4/3), Allendorf (1) - Danner - Golla (3), Fahlgren (3), Boomhouwer, Rnic (7), Vuckovic, Haenen Rhein-Neckar-Löwen: Appelgren, Palicka - Petersson (3), Schmid (8/1), Ekdahl du Rietz (4) - Groetzki (3), Sigurdsson (5/2) - Pekeler (2) - Manaskov, Baena, Mensah Larsen (2), Reinkind (3), Guardiola, Steinhauser, Abt Spielfilm: 3:3 (8.), 4:7 (15.), 9:10 (24.), 12:14 (Hz.), 15:20 (40.), 20:25 (50.), 22:28 (54.), 26:30 (Ende) - Siebenmeter: 4/3 - 4/3 - Zeitstrafen: 4/5 - Rote Karten: Philipp Müller (18.), Pekeler (54.) - Beste Spieler: Rnic, Michael Müller - Schmid, Ekdahl du Rietz, Sigurdsson - Zuschauer: 4158 - Schiedsrichter: Immel/Klein (Tönisforst/Ratingen).

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