Sport Handball: Die Löwen sind in einem kleinen Tief

Frankfurt. Eine kleine Krise ist immer auch eine Chance. Zumindest dann, wenn sie als solche erkannt wird und der Wille zur Besserung da ist. Nach dem 24:30-Desaster in der Handball-Champions-League gegen den SC Szeged waren die Rhein-Neckar-Löwen selbstkritisch – und bereiteten sich schon mal auf ein Achtelfinale gegen den THW Kiel vor. „Fünf der zurückliegenden sechs Halbzeiten waren schlecht“, räumte Andy Schmid ein. Nur am vergangenen Sonntag in der zweiten Halbzeit in Berlin, als die Löwen aus einem Vier-Tore-Rückstand noch ein Remis bei den Füchsen machten, stimmten Moral und spielerische Leistung beim deutschen Meister. Davor und danach überwogen die Unzulänglichkeiten, die in dieser Ballung ungewöhnlich für die Löwen sind. „Heute waren wir im Angriff zu schlecht. Wir sind in einem kleinen Tief, das kann man so sagen“, erklärte Trainer Nikolaj Jacobsen: „Wir spielen nicht mehr so wie in der ersten Hälfte der Saison.“ In erster Linie der Rückraum hat gemeinschaftlich eine kleine Formdelle, und weil die auch Kapitän Schmid erfasst hat, krankt das Spiel der Löwen. „Wir sind sehr abhängig von ihm“, sagte Jacobsen. „Wir müssen uns alle selbst hinterfragen“, erklärte Schmid. Zu allem Überfluss werden die Badener im Achtelfinale der Königsklasse auf den Rivalen aus Kiel treffen, einen Sieg von KS Vive Kielce am Wochenende gegen Brest vorausgesetzt. Immerhin: Das wahrscheinliche Duell gegen den THW ist nicht nur für die Löwen unangenehm. „Ich bin sicher, auch die Kieler wollten das so nicht haben“, betonte Schmid. Zumindest fast alle waren unglücklich über die Aussicht auf ein deutsches Duell. „Ich schätze, die Geschäftsführer freut es, denn jetzt wird die Halle voll“, mutmaßte der Sportliche Leiter Oliver Roggisch. Morgen, 19 Uhr, geht es in der Bundesliga gegen GWD Minden weiter. Angesichts des sportlichen Tiefs kommt für die Löwen ein Heimspiel gegen den Aufsteiger zur rechten Zeit. „Das ist mir lieber, als nach Magdeburg zu fahren“, sagte Jacobsen. Ein Sieg gegen die Ostwestfalen soll das Selbstvertrauen stärken.|mxk

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