Sport Gegen Flensburg Nerven gezeigt

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Mannheim. Die Rhein-Neckar-Löwen haben gestern Abend Nerven gezeigt: Im Bundesliga-Spitzenspiel unterlag der Spitzenreiter dem Tabellendritten SG Flensburg-Handewitt verdient 22:25 (13:13). Flensburgs Torhüter Mattias Andersson war der beste Spieler des Abends. Der Titelkampf ist wieder offen. Der THW Kiel frohlockt.

Die Löwen-Spieler blickten nach oben auf den Video-Würfel – als trauten sie ihren Eindrücken nicht. Was für eine Achterbahnfahrt. Nicht auf der Mannheimer Mess’, sondern in der Mannheimer SAP-Arena. Was für Höhen und Tiefen. In beiden Durchgängen lagen die Löwen zweimal klar hinten, vor der Pause kamen sie noch einmal heran, im zweiten Abschnitt glückte das nicht. Flensburg gab sich keine Blöße, spielte die Partie gekonnt zu Ende. 22 Tore sind einfach zu wenig. Die Löwen wurden zunehmend hektisch, schlossen die Angriff zu schnell ab – und Torhüter Mattias Andersson lief zu Höchstform auf. „Wir hatten eine super Abwehr, das war der Schlüssel zum Erfolg“, meinte Andersson. „Ein tolles Spiel, der Wille war entscheidend“, sagte Thomas Mogensen. Andy Schmid konnte gestern das Spiel des Spitzenreiters nicht gestalten. Uwe Gensheimer ließ drei vorzügliche Möglichkeiten aus. Auch die offene Manndeckung in der Endphase brachte nichts mehr, Rasmus Lauge war einfach nicht zu stoppen. „Wir sind noch Erster, noch ist nichts verloren“, meinte Kim Ekdahl du Rietz. Schon der Start war mau. Ein Pfostenschuss von Andy Schmid, ein gehaltener Wurf von Marius Steinhauser – die Löwen gerieten aus dem Takt und fanden erst am Ende der ersten Halbzeit so richtig ins Spiel. Coach Ljubomir Vranjes hatte seine Mannschaft exzellent auf die Vorzüge der Löwen eingestellt, Torhüter Mattias Andersson stand schon da fast immer richtig. „Wir haben fantastisch gespielt“, betonte Vranjes. Löwen-Coach Nikolaj Jacoben steuerte früh dagegen: Er brachte bereits in der zehnten Minute Patrick Groetzki für Steinhauser, der noch einen weitere gute Chance ausließ. Patrick Groetzki? Genau, der Rechtsaußen, der sich in Kiel einen Tag vor Weihnachten das Wadenbein brach und deshalb die Europameisterschaft verpasste, feierte ein Blitz-Comeback, beflügelte seine Mannschaft. Zwei Chancen, zwei Tore – durch die Löwen ging ein Ruck. Und das auch, weil die zweite Rochade von Jacobsen Erfolg hatte: Torhüter Mikael Appelgren musste in der 18. Minute weichen, für ihn kam Borko Ristovski, der klasse hielt. Als die Torhüter die Plätze tauschten, stand es 10:5 für Flensburg, danach kamen die Löwen ins Rollen. Mads Mensah Larsen spielte anfangs wesentlich effektiver als Kim Ekdahl du Rietz. In der 28. Minute waren die Löwen nach einem 4:0-Lauf bei 12:12 wieder dran. Aber so konzentriert ging es nicht weiter. „Wir sind sehr traurig. Wir glauben an uns“, erklärte Nikolaj Jacobsen. Kommentar So spielten sie Rhein-Neckar-Löwen: Appelgren, Ristovski (ab 18.) - Petersson (1), Schmid (2), Ekdahl du Rietz (1) - Steinhauser, Gensheimer (4/2) - Pekeler (3) - Guardiola, Baena (2), Groetzki (2), Larsen (4), Reinkind (3) SG Flensburg-Handewitt: Andersson - Jakobsson (2), Mogensen (2), Lauge (9) - Radivojevic (2), Wanne - Toft Hansen (2) - Karlsson, Eggert (5/5), Gottfridsson (1), Glandorf, Djordic (2) Spielfilm: 3:5 (13.), 5:10 (18.), 7:12 (22.), 12:12 (28.), 15:15 (37.), 17:18 (42.), 19:21 (51.), 21:24 (57.) - Zeitstrafen: 2/4 - Siebenmeter: 1/1 - 6/5 - Beste Spieler: Groetzki, Ristovski, Larsen – Andersson, Lauge, Karlsson - Zuschauer: 13.200 (ausverkauft)- Schiedsrichter: Geipel/Helbig (Landsberg/Steuden).

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