Handball „Fühle mich sehr wohl“

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Kronau-Östringen. Lars Lamadé, der Geschäftsführer des Handball-Bundesligisten Rhein-Neckar-Löwen, hatte gestern Morgen eine frohe Botschaft: Der Klub verlängerte den Vertrag mit Trainer Nikolaj Jacobsen (43) vorzeitig um ein Jahr bis zum 30. Juni 2017. Seine Gründe und die Ziele für den Neustart erläuterte er im Interview.

Herr Jacobsen, die Löwen sind sehr zufrieden mit Ihnen – was hat Sie bewogen, bereits jetzt zu verlängern?

Es ist keine Überraschung, dass ich sehr zufrieden bin. Die Mannschaft ist sehr gut, ich fühle mich sehr wohl hier. Es war schnell klar, dass ich länger als ein halbes Jahr bleiben möchte. Geholfen hat mir, dass ich Andy Schmid, Mads Mensah Larsen und Niklas Landin bereits früher trainiert habe. Die Unterstützung in meinem direkten Umfeld ist großartig. Mit welchen Zielen gehen Sie in den zweiten Teil der Saison? Am Mittwoch geht’s gegen den Bergischen HC. Mein Ziel ist es, die Löwen in der Spitze zu etablieren. Das ist eine Herausforderung, der Etat ist ja nicht mehr so hoch wie vor zwei Jahren. Ich bin der klaren Überzeugung, dass die Mannschaft unter den ersten Vier mitspielen kann. Wir wollen die Mannschaft noch einige Jahre zusammenhalten, sie ist ja noch eine recht junge Mannschaft. Es sieht sehr gut aus für die Löwen in der Zukunft. Inwieweit spielt die Hinrunde für die Fortsetzung der Rückrunde noch irgendeine Rolle? Wir haben sechs Minuspunkte, damit können wir ganz zufrieden sein. Aber natürlich ärgert es mich sehr, dass wir gegen den Bergischen HC und in Erlangen die Punkte haben liegen lassen. Und auch gegen Kiel waren wir 50 Minuten lang vorne. In Erlangen haben wir die Arme nach dem großen Sieg zuvor gegen Veszprem nicht hochgekriegt, hoffentlich lernt die Mannschaft daraus. Andererseits: In Flensburg sah es bis zur 40. Minute nicht nach einem Sieg aus, in Melsungen lagen wir 3:9 hinten ... Sie haben für das dänische Fernsehen die Weltmeisterschaft in Katar verfolgt. Was bleibt von der WM in der Wüste? Die beste Mannschaft, Frankreich, hat das Turnier gewonnen, zudem hat man gesehen, dass der Heimvorteil sehr groß war. Das hat Katar ganz gut genutzt. Dänemark und Spanien waren die Nummer zwei und drei. Einige Aspekte waren gut bei der WM, einige schlecht. Es war mehr Geld da als sonst, wenn Dänemark solche Popstars vergangenes Jahr geholt hätte, wäre der Verband pleite. Schlecht war natürlich, dass deutsche und dänische Fans nicht in die Hallen kamen. Und das sportliche Niveau generell? Die Spiele fingen ganz gut an, dann fielen immer weniger Tore. Es gibt einfach zu viele Turniere. Die WM hatte nicht das Niveau der EM in Dänemark im vergangenen Jahr. Gab’s für Sie taktische Überraschungen? Haben Sie interessante Spieler gesehen? Überraschungen gab es keine. Interessante Spieler habe ich viele gesehen. Ich nenne aber keine Namen (lacht laut).

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