Sport „Eulen“ lassen den Primus ackern

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Ludwigshafen. Der deutsche Rekordmeister THW Kiel hat gestern Abend wie erwartet das Ticket für das Final Four in Hamburg gelöst. 40 Minuten aber begegnete Zweitligist TSG Friesenheim dem Bundesliga-Primus auf Augenhöhe, der sich nach der Pause ab- und durchsetzte, das Pokal-Viertelfinalspiel in der ausverkauften Eberthalle 29:23 (14:14) gewann.

Mit einer gemeinsamen Aktion von Lotto Rheinland-Pfalz und dem „Eulen Club 100“ wurden die ersten 1500 Besucher mit roten Pokal-T-Shirts beschenkt, auf denen die Reise in den „Hamburger Vorhof“ aufgelistet ist. Die „rote Wand“ war eine imposante, die Stimmung großartig beim Handball-Werbefilm für Festspieltage. Welch eine grandiose erste Halbzeit der „Eulen“! Bis zur 27. Minute führte die TSG gegen THW. Phasenweise lag die Mannschaft von Trainer Ben Matschke mit drei Toren in Front. Künstlerpech, dass Kreisläufer Kai Dippe beim Stand von 14:12 mit einem wunderschönen Wurf am Innenpfosten scheiterte. Kiel schaffte mit Routine und Klasse noch vor der Pause den Ausgleich. Bezeichnend: In der 32. Minute ging der Rekordmeister durch den wurfgewaltigen Lukas Nilsson erstmals in Führung (15:14). Der Bundesliga-Spitzenreiter baute den Vorsprung bis zur 44. Minute auf 16:21 aus. Die Führung gaben die Kieler nicht mehr aus der Hand, die in Marko Vujin (6/1) und Niclas Ekberg (8/1) herausragende Schützen hatten. Bis zur Pause war die TSG mit dem guten Roko Peribonio im Tor besser: Der Zweitligist bot eine sensationelle Leistung in Abwehr und Angriff. Herausragend in die Partie kam David Schmidt. „Eine super Abwehr in der ersten Halbzeit. Da hat man gesehen, dass wir auch gegen eine Top-Mannschaft mithalten können“, meinte „Hammer“ Schmidt. Nach seinem dritten Treffer zum 6:3 in der 13. Minute räumte Nationaltorhüter Andreas Wolff das THW-Tor. Niklas Landin kam und demonstrierte nach der Pause seine Weltklasse. Das war spielentscheidend, zumal die Kräfte der „Eulen“ nach 40, 45 Minuten schwanden. „Riesenkompliment für meine Mannschaft. Wir hatten nach der Pause aber zu wenig Abschlüsse“, sagte TSG-Coach Matschke. „Wir sind sehr froh, dass wir weiter sind. Friesenheim war in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft, der Sieg mit sechs Toren Vorsprung ist schmeichelhaft“, gestand THW-Coach Alfred Gislason. Dass der Erstligist so ackern musste lag vor allem auch am großartig aufspielenden Kämpfer Alexander Feld. „Die erste Halbzeit war Werbung für Handball in der Region“, schwärmte der Regisseur. Pech, dass die „Eulen“ fünfmal am Aluminium scheiterten. „Wir haben den Profis alles abverlangt“, sagte der starke Dippe. Prima der Mut der Talente Robin Egelhof und Alexander Falk. So spielten sie TSG Lu-Friesenheim: Peribonio (40. Klier für einen Siebenmeter, ab 48.) - Schmidt (4), Feld (4), Dietrich (2) - Durak (1), Grimm (1) - Dippe (4) - Slaninka, Egelhof (3), Weber (3), Schleidweiler, Falk (1) THW Kiel: Wolff (13. Landin/1) - Vujin (6/1), Duvnjak (2), Bilyk (2) - Ekberg (8/1), Dahmke (4) - Toft Hansen - Wiencek, Nilsson (3), Brozovic (1), Zeitz, Dissinger (2), Firnhaber Spielfilm: 1:0, 3:2 (4. Minute), 6:3, 8:5, 9:7, 14:11 (27.), 14:14 (Halbzeit), 14:15 (32.), 15:16, 16:21, 18:24, 21:28, 23:29 (Endstand)- Siebenmeter: 1/0 - 4/2 - Zeitstrafen: 4:2 - Beste Spieler: Feld, Dippe, Schmidt - Vujin, Ekberg, Dahmke, Landin - Zuschauer: 2350 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Hartmann/Schneider (Barleben/Irxleben).

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